Iris Andraschek,
Hubert Lobnig
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Die Baubesprechung
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Information
Der erste Blick auf die fünfteilige Skulpturengruppe auf der Verkehrsinsel im Kreisverkehr bei der Hainburger Donaubrücke lässt zur Annahme verleiten, dort ständen reale, in ein Gespräch vertiefte Menschen in einem Kreis einander zugewandt. Sie scheinen einen Plan zu studieren und zu besprechen. Mit dieser Täuschung stiften Iris Andraschek und Hubert Lobnig produktive Verwirrung, durch die die Vorbeifahrenden in eine Narration einbezogen werden, die einen nicht unbedeutenden Moment in der Baugeschichte Niederösterreichs nacherzählt, wie er gewesen sein könnte. In einer Filmbeschreibung hieße dies: "Nach einer wahren Begebenheit." Die Installation "Die Baubesprechung" ging als Siegerprojekt aus einem geladenen Wettbewerb hervor, der inhaltlich auf die Erinnerung an den von 1966 bis 1981 amtierenden niederösterreichischen Landeshauptmann Andreas Maurer ausgerichtet war. Dieser schrieb als charismatischer Bauplaner und Förderer der Infrastruktur in Niederösterreich Geschichte, auf seine Initiative hin wurden für die Städte Hainburg, Krems und Melk Brücken über die Donau gebaut. Als diese 1972 fertig gestellt waren, sprach man feierlich von "drei Klammern, die das Land zusammenhalten". Zur Erinnerung an Maurers Lebenswerk wurde die Hainburger Donau-Brücke nach ihm benannt und schließlich durch die Gestaltung auf der Verkehrsinsel ein künstlerisches Ausrufezeichen dahintergesetzt.
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