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Robert Marschall :
Weinburg an der Pielach

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Robert Marschall, Brückenheiliger, Weinburg, 1993
© Matthäus Prandstätter
Robert Marschall, Brückenheiliger, Weinburg, 1993
© Matthäus Prandstätter
Weinburg a.d. Pielach, 1993

Information

Die Gestaltung des "Brückenheiligen" entspricht einem seit dem Barock üblichen Motiv. Marschall hat diese Tradition mit einer flachen, skizzenhaft dargestellten Metallfigur in die Gegenwart übersetzt und stellt den Heiligen in eine Reihe mit anderer Märtyrern.

Johannes von Nepomuk, Generalvikar des Prager Erzbischofs, bewahrte das Beichtgeheimnis der Königin, weswegen er 1393 von König Wenzel IV. von Böhmen gefangen und in der Moldau ertränkt wurde. Sein Tod fiel in eine Zeit großer weltlicher und kirchlicher Auseinandersetzungen, um den sich in der Folge viele Legenden rankten. Johannes von Nepomuk ist als "Brücken-Heiliger" besonders im Spätbarock sehr verehrt worden und in zahlreichen Statuen bekannt. Er ist jedoch nicht nur der Helfer in Wassernot, sondern auch der Heilige der "Zunge". Fünf Sterne umgeben sein Haupt, die den fünf Buchstaben des Wortes „TACUI“ (= ich schwieg) entsprechen. Es wurde versucht, der spätbarocken Frömmigkeit ein Werk gegenwärtiger Nepomuk-Verehrung entgegenzusetzen und ihn in eine Reihe mit anderen Märtyrern zu stellen wie Pater Kolbe, Martin Luther King, Jan Palach u.a.

Bilder (4)

Robert Marschall, Brückenheiliger, Weinburg, 1993
© Matthäus Prandstätter
Robert Marschall, Brückenheiliger, Weinburg, 1993
© Matthäus Prandstätter