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Josef Danner :
Installation im Regierungsviertel

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St. Pölten, 1997

Information

Der 1992 ausgeschriebene, zweistufige Wettbewerb war Ausgangspunkt der künstlerischen Intervention in St. Pölten, in dem sieben Werke österreichischer Künstler zur Realisierung empfohlen wurden. Es sind dies die Arbeiten von Josef Danner, Bruno Gironcoli, Richard Hoeck, Hans Kupelwieser, Christoph Steffner, Thomas Stimm und Heimo Zobernig. Für die Innenraumgestaltung wurden fünf Aufträge direkt an Gunter Damisch, Franz Graf, Brigitte Kowanz, Eva Schlegel und Walter Vopava vergeben. Aus einem eigenen Wettbewerb für die Gestaltung der Kapelle (1995) ging Arnulf Rainer siegreich hervor. Zusätzlich finden sich u. a. noch Werke von Franz Xaver Ölzant, Oskar Putz und Ruth Schnell im Regierungsviertel. Die Arbeiten von Dara Birnbaum bzw. Michelangelo Pistoletto, die ebenfalls von der ersten Jury ausgewählt wurden, wurden nicht realisiert.

Anschließend an die Publikation seines 1992 erschienen Buches "Fragmantarischer Bericht aus Monopolyland", dessen Thematik war, den "Ärger mit der Informationsflut zu kanalisieren, eine persönliche Ordnung in die Zeichen, Aufforderungen, Anleitungen, Befehle usw. zu bringen, das überfüllte Hirn sich austoben zu lassen, gleichsam durchzulüften..." (Josef Danner), entstanden Pläne für entsprechende Projekte im Außenraum. Im Rahmen des Wettbewerbs wählte die Jury schließlich dieses Projekt aus, wobei die Laufzeit auf drei Jahre (1996-99) begrenzt ist, die Affichierung (auf zehn Plakatwänden im Regierungsviertel) etwa alle drei Monate wechselt. Den prinzipiell mobilen Aspekt des Projekts wollte Josef Danner auch mit weiteren Standorten in Niederösterreich erreichen, zu denen es aber bis jetzt noch nicht gekommen ist.
Mit seinen Sprach- und Bildspielen wollte Josef Danner auch auf die "...simplifizierenden Dummheiten des Zeitgeistes auf einer allgemeinen 'philosophischen' Ebene..." (Josef Danner) hinweisen und sie so herausarbeiten, um sie gewissermaßen zu entlarven. Text- und Bildelemente sind dabei so kombiniert, daß der Leser, wenn nicht ratlos, so zumindest irritiert zurückbleibt und sich abseits abgesicherter Normen befindet, wobei sich Motive wiederholen und in anderem Kontext auf einer anderen Bildwand wieder auftreten können: "Extreme Zeiten erfordern extreme Leistungen. Werden sie Extremist!" oder: "Was fehlt, ist ein Museum für Wahnsysteme in progress und die Zeit, es zu besuchen."