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Bruno Gironcoli :
Figur flach mit drei Trauben

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Ansicht ehemaliger Standort im Regierungsviertel St. Pölten
© Margherita Spiluttini
Ansicht ehemaliger Standort im Regierungsviertel St. Pölten
© Margherita Spiluttini
Ansicht ehemaliger Standort im Regierungsviertel St. Pölten
© Margherita Spiluttini
Krems-Stein, 1990
Kreisverkehr bei Landesgalerie Niederösterreich, 3500 Krems a. d. Donau

Information

Der 1992 ausgeschriebene, zweistufige Wettbewerb war Ausgangspunkt der künstlerischen Intervention in St. Pölten, in dem sieben Werke österreichischer Künstler zur Realisierung empfohlen wurden. Es sind dies die Arbeiten von Josef Danner, Bruno Gironcoli, Richard Hoeck, Hans Kupelwieser, Christoph Steffner, Thomas Stimm und Heimo Zobernig. Für die Innenraumgestaltung wurden fünf Aufträge direkt an Gunter Damisch, Franz Graf, Brigitte Kowanz, Eva Schlegel und Walter Vopava vergeben. Aus einem eigenen Wettbewerb für die Gestaltung der Kapelle (1995) ging Arnulf Rainer siegreich hervor. Zusätzlich finden sich u. a. noch Werke von Franz Xaver Ölzant, Oskar Putz und Ruth Schnell im Regierungsviertel. Die Arbeiten von Dara Birnbaum bzw. Michelangelo Pistoletto, die ebenfalls von der ersten Jury ausgewählt wurden, wurden nicht realisiert.

Bruno Gironcolis Großplastiken sind wie Modelle an Lebendigkeit und Wachstum im Großen, wie Maschinen, die keine Arbeit verrichten, aber Gegenbilder anderer Zusammenhänge und Vorgänge entstehen lassen. Mit "Die Ungeborenen" übertitelt der Künstler seine letzte große Ausstellung im Musem für angewandte Kunst, was gut seine private Mythologie bezeichnet, aber auch auf das Verborgene, Andere anspielt, von dem er sagt: "Meine Arbeiten sind so aggressiv, wie in Wirklichkeit auch eine Eltern-Kind-Situation sein kann..." (Interview mit Bruno Gironcoli, in: Der Standard, 20. 5. 1997). "Figur flach mit drei Trauben", die in den Jahre 1986 bis 1990 entstand, wurde von der Jury zum Ankauf empfohlen. Die Arbeit hat das Motiv der Fruchtbarkeit im Titel; Ähren, Trauben, Blätter, Löffel, Figuren etc., die sich mit mehr oder weniger anderen abstrakten Formen verbinden, sind für Gironcoli typisch und lassen - wie Armin Zweite - "Sakrales und Vegetabiles, Vergangenes und Gegenwärtiges, Poweres und Kostbares, Klares und Verschlungenes zusammenfließen bzw. sich voneinander absetzen..." (Katalog Museum des 20.Jahrhunderts, 1990). Gironcoli spricht in diesem Zusammenhang vom "strapazierten Schnörkel": "Wenn es stimmt, daß der Kitsch das Gemeinsame an Glück für ein Kollektiv formalisiert, dann ist der von mir strapazierte Schnörkel, diese Schliere, ein Wesen, das das darin Zuvorenthaltene des kollektiven Ganzen nachahmt, um das Glück zu berühren."
(Bruno Gironcoli)

Seit 2023 ist die Figur im Außenraum auf dem Kreisverkehr bei der Landesgalerie Niederösterreich zu sehen.

Bilder (3)

Ansicht ehemaliger Standort im Regierungsviertel St. Pölten
© Margherita Spiluttini
Ansicht ehemaliger Standort im Regierungsviertel St. Pölten
© Margherita Spiluttini
Ansicht alter Standort Regierungsviertel St. Pölten
© Landessammlungen NÖ