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Brigitte Kowanz :
Installation im Regierungsviertel St. Pölten

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St. Pölten, 1996

Information

Der 1992 ausgeschriebene, zweistufige Wettbewerb war Ausgangspunkt der künstlerischen Intervention in St. Pölten, in dem sieben Werke österreichischer Künstler zur Realisierung empfohlen wurden. Es sind dies die Arbeiten von Josef Danner, Bruno Gironcoli, Richard Hoeck, Hans Kupelwieser, Christoph Steffner, Thomas Stimm und Heimo Zobernig. Für die Innenraumgestaltung wurden fünf Aufträge direkt an Gunter Damisch, Franz Graf, Brigitte Kowanz, Eva Schlegel und Walter Vopava vergeben. Aus einem eigenen Wettbewerb für die Gestaltung der Kapelle (1995) ging Arnulf Rainer siegreich hervor. Zusätzlich finden sich u. a. noch Werke von Franz Xaver Ölzant, Oskar Putz und Ruth Schnell im Regierungsviertel. Die Arbeiten von Dara Birnbaum bzw. Michelangelo Pistoletto, die ebenfalls von der ersten Jury ausgewählt wurden, wurden nicht realisiert.

Uhren und Kalenderobjekte sind eine der großen Werkgruppen bei Brigitte Kowanz und verbinden das Licht mit der Zeit, sind überdies benützbar und somit einem funktionalen Zusammenhang eingebunden. Der Kalender in der großen Eingangshalle ist sehr schön und sinnvoll plaziert, durch das Licht im Wechsel der Anzeige wird er in Gebrauch genommen und ist von daher eines der meistbeachteten Kunstwerke im Landhaus.
Brigitte Kowanz' Thema ist das Licht, von dem sie in einem Interview sagte: "Was mich an diesem Medium besonders interessiert, ist, daß es, wie kaum ein anderes, Zeit und Geschwindigkeit darstellt, selbst ist, und damit ein besonderes Charakteristikum unserer Wirklichkeit bildet..." Licht - Brigitte Kowanz arbeitet hauptsächlich mit weißem Licht - ist also eigenständiges bildnerisches Medium und wird zu Lichträumen, Lichtprojekten bzw. Glaskonstruktionen, die seit den beginnenden achtziger Jahren entstehen. Später kommen zum "Selbstbeschreibungspotential des Lichtes" (Rainer Fuchs) Sprache, Begriffe und Zahlen hinzu: "Die metrische Veranschaulichung der Geschwindigkeit des Lichts als deren gleichsam kapillare Verortung zeugt ebenso davon, wie jene tautologischen Sprachfiguren, in denen die Sichtbarkeit in unendlichen Sprachen thematisiert werden: Licht ist, was man sieht." (Rainer Fuchs)