Josef Reiter
:
ORTH Sounding
Zurück
Information
Bereits zum siebenten Mal lädt das museumORTH in Kooperation mit Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich Künstler*innen ein, die am Schnittpunkt von öffentlichem Raum und Ausstellungsraum arbeiten. Dieses Jahr inszeniert Josef Reiter eine Soundinstallation, die dem Spannungsverhältnis Ort - Klang - Raum - Architektur nachgeht.
Ausgehend von einer Analyse des spezifischen Klangcharakters des Ausstellungsortes, erarbeitete der Künstler eine 6-Kanal Soundinstallation mit zwei klanglichen Ebenen. Im Studio wurden Samples von Renaissance-Instrumenten (aus der Entstehungszeit des Schlosses Orth) sowie Klänge von gestimmten Perkussionsinstrumenten wie Marimba oder Plattenglocken aufgenommen. Diese wurden minimalen elektronischen Eingriffen unterzogen, gefiltert, auf den Raum gestimmt und abgemischt.
Ein Bezugspunkt für die Organisation dieser Klänge ist die Zwölftonreihe aus der 5. Sinfonie op.50 „Auf B" des Orther Komponisten Karl Schiske, dessen 100. Geburtstag heuer gefeiert wird. Diese Zwölftonreihe wird sehr langsam in vielfältigen Variationen aus vier Lautsprechern in den Raum projiziert. Die zweite zentrale klangliche Komponente ist die Soundscape von Orth: Schüler*innen der örtlichen Mittelschule sammelten Klänge ihres Lebensraumes. Dieses Material sowie eigene Field Recording Aufnahmen, aufgenommen im Umfeld von Schloss ORTH und den Donauauen, werden ebenfalls über Lautsprecher im Raum bewegt.
„Die Dynamik der Installation ORTH Sounding ist leise bis sehr leise und bewegt sich immer wieder an der Wahrnehmungsgrenze – die Klänge sind oft eher als Präsenz im Raum, denn als musikalische Manifestation wahrnehmbar. Durch die langsam und in langen Zeitdauern erklingende Zwölftonreihe und die zum Teil impulsartigen Klänge und Klangflächen aus den Field Recording Aufnahmen wird der Raum als Instrument zum Klingen gebracht."
Josef Reiter
Mitwirkende
- Kuration