Wolfgang Neipl
:
Skulptur in Loosdorf
Zurück
Information
Die Skulptur ragt in Grashöhe aus einem künstlich angelegten Biotop. Sie dreht sich und erinnert an das Sehrohr eines U-Bootes. Die Computeranimation im Inneren zeigt ein zukneifenes Auge. Ausgeschaltet, sieht man in ihrem Hohlspiegel die Landschaft.
Wie das Sehrohr eines U-Bootes ragt die Skulptur aus der künstlich angelegten Natur eines Biotops, das auf einem Weg umgangen werden kann. Das Rohr –aus Nirosta-Blech mit einem Durchmesser von 40 cm – dreht sich um seine Vertikalachse, als würde es von Menschenhand bewegt, Beobachtungsinstrument sein. Diese oszillierende Bewegung veranlasst den Besucher zu einem Spaziergang um den Teich, möchte er die elektronischen Bilder der Computeranimation aus dem Inneren der Skulptur sehen. Von dort werden Lichtstrahlen eines Monitors ausgesendet, durch einen Hohlspiegel gebündelt und so als lichtverstärktes, vergrößertes und leicht verzerrtes Bild dem Beobachter entgegen gesendet. Die Computeranimation zeigt ein zukneifendes Auge, bestehend aus Einzelbildern des Auges des Künstlers. Das Zukneifen des Auges birgt eine Doppelbedeutung in sich. Einmal kann es sich dabei um eine sehr persönliche, humorvolle, vielleicht sogar erotische zwischenmenschliche Kontaktaufnahme handeln ("Zuzwinkern"), zum anderen kann das zugekniffene Auge zum Zeichen der Irritation ("Etwas im Auge haben", "Geblendet Sein") werden. Mit dieser fixen Installation wurde ermöglicht, die künstlich geschaffene Natur eines Biotops mit einer elektronisch-mechanischen Formensprache der zeitlichen Bedingtheit zu konfrontieren. Das Monitorbild wird so in ein neuartiges Verhältnis zu seinem Aufführungsort gestellt. Durch den exponierten Standort werden aber auch außergewöhnliche Forderungen an den elektronischen Bildträger (Monitor) sowie an die Antriebsmechanik gestellt. Schaltet man den Monitor am Tag ab, erkennt man an Stelle des Monitorbildes im Hohlspiegel die Landschaft der Umgebung.