Simon Wachsmuth
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Bezirkshauptmannschaft Amstetten
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Information
Eine stählerne Ranke mit schmiedeeisernen Blättern windet sich an Wänden und Decken des Stiegenhauses in dem Neubau empor. Als poetische Methapher für das Verhältnis zwischen Kunst und Natur, ist der Entwurf an die traditionelle Verwendung pflanzlicher Ornamente in der Architektur angelehnt.
Wenn ein Gewächs, spiralförmig um einen Aufzugsschacht gewickelt, sich durch ein Stiegenhaus nach oben windet, sich seinen Weg durch den Raum und an der Architektur entlang bahnt, so ist es als poetische Metapher für das Verhältnis zwischen Kunst und Natur gedacht. Bezugnehmend auf die Konstruktion, also in weitergehender Folge auch auf die Entstehungsgeschichte des Raumes, behauptet das stählerne Gewächs einer höheren Ordnung zu folgen, die hier in Form des Gesetzes von Wachstum und Ausbreitung präsent ist. Wie für die Architektur des Hauses, des Neubaus der Amstettener Bezirkshauptmannschaft, gibt auch für die Pflanze Ursprung, Ziel und Funktion. Diese gestaltet sich erinnernd, die ländliche Umgebung als Rest an Natur ins Gedächtnis rufend. Wie der Wein, der eine Stütze braucht, benötigt die eiserne Ranke den Rahmen des Stiegenhauses, die die geh- und aufstiegsfreudigen BenützerInnen bis zum Ende ihrer Wegstrecke begleitet. Die Installation weist vordergründig auf das Verständnis und die Repräsentation von Natur hin. Gleichzeitig entwickelt sie aber eine ortsspezifische Präsenz, in der die verschiedenen literarischen, historischen wie regionalen Hintergründe in einen neuen Zusammenhang verwoben werden, in dem Besucher, Architektur und Ort aufeinander eingehen können. Angelehnt ist der Entwurf an die traditionelle Verwendung pflanzlicher Ornamente in der Architektur. So werden vorgefertigte, schmiedeeiserne Blätter verwendet, die in der Regel kunsthandwerklich eingesetzt werden.
(Simon Wachsmuth)