Norbert Fleischmann
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Museum
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Information
Norbert Fleischmann hat seine Arbeit "Museum" auf eine Wand im Wartebereich des Hauses im St. Pöltener Regierungsviertel, das die Abteilung Kultur und Wissenschaft beherbergt, montieren lassen. Eine graue Ausstellungswand mit schwarzen Randleisten ist der Träger seiner vier gold gerahmten Bilder. Das Kunstwerk befindet sich seit Januar 2009 im Niederösterreichsichen Kulturdepot.
Auf eine Wand im Wartebereich des Landhauses (Haus 1, 3. Stock, Abteilung Kultur und Wissenschaft) hat Norbert Fleischmann eine eigene Ausstellungswand in noblem Grau mit schwarzen Randleisten montieren lassen, die den Rahmen für fünf seiner goldgerahmten Bilder abgibt. So entsteht innerhalb der amtlich-nüchternen Architektur ein ausschnitthaft inszeniertes "Museum", das in seiner zitat- und fragmenthaften Gestalt von Gesamtzusammenhängen handelt, die dem oberflächlichen Blick gewöhnlich entgehen. Denn die gerahmten Bilder kann man nicht nur als in sich stimmige Einheiten betrachten, sondern auch als Teile eines übergeordneten Systems von Rahmenbedingungen im wörtlichen und übertragenen Sinn. Die Kunst endet hier nicht an den Bildrändern, sondern bezieht das gesamte Repräsentationssystem als Werkmotiv mit ein. Was sonst nur den Rahmen der Kunst abgibt, wird hier selbst zu ihrem Inhalt. Dieser Rollentausch verdeutlicht, dass es generell keine unbeteiligten, neutralen Wände und Räume für Bilder und Kunstwerke gibt, sondern dass ausgestellte Werke, Ausstellungsbereich und gesellschaftlicher Außenraum immer eine Zweckgemeinschaft einander bestimmender Komponenten bilden. Das "Museum" verbildlicht dieses Faktum, indem es die Verknüpfung von Bild und Rahmen im Verhältnis der Bilder zur applizierten Wand sowie in der Beziehung zwischen dem "Museum" und dem Realraum fortspiegelt. Fleischmann thematisiert auch das Wechselspiel von Werk und Rahmen, von Text und Kontext, indem er traditionelle Präsentationsweisen paraphrasiert und zur Diskussion stellt. Gerade durch das Unterscheiden und Abheben der musealen Zone von der profanen Umgebung entsteht ein Szenario der Verklammerungen und Verweise. Weil hier jeder Rahmen zugleich das innere Bild eines weiteren Rahmens ist, werden die Grenzen zugleich als Scharniere erkennbar, die Musealität und Alltag, Aura und Lebenswirklichkeit nicht einfach als Gegenwelten, sondern als einander definierende Bereiche und Rahmenthemen vorstellen.
(Rainer Fuchs)