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Eichinger Oder Knechtl :
Entwurf für die Kapelle in Haag

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Nicht realisiert
Haag, 2004

Information

Die nicht realisierte Kapelle war als Schutz für drei gotische Skulpturen und zugleich als Meditationsraum und dreidimensionales Wahrzeichen für die Region gedacht. Die schlichte, geometrische Form der aus sieben Metallscheiben konstruierten Kapelle ordnet sich der Präsentation der Skulpturen unter.

Die neue Kapelle für Haag präsentiert und schützt drei restaurierte gotische Skulpturen und ist zugleich Frei-, Rast- und Meditationsraum und dreidimensionales Zeichen der Kleinregion. Die klare geometrische Form des Bauwerkes lenkt die Aufmerksamkeit der Besucher auf die kunstgeschichtlich wertvollen Holzfiguren. Die Konstruktion der Kapelle besteht aus sieben lasergeschnittenen Metallscheiben. Die so vorgefertigten Teile können kostengünstig und in kürzester Zeit aufgebaut werden. Ein heller Mehrfachfarbanstrich gibt der Oberfläche eine angenehme Haptik. Sicherheitsglas trennt an der schlanksten Stelle der Kapelle die historischen Figuren vom Außenraum. Wärmedämmende dünne Vakuumpanele bieten rauminnenseitig den notwendigen thermischen Schutz dieser begehbaren Vitrine. Die den Blicken des Betrachters abgewandten Wandflächen dieses hinteren Kapellenteiles sind mit Blattgold beschichtet und werden so zu einem milden Reflektor für das einströmende Tageslicht. Die Hauptblickwand, vor der die Figuren stehen, ist in einem Blauton gehalten. Obwohl die Skulpturen unterschiedlich groß sind, bilden sie eine gemeinsame Oberkante, um ihre Qualität als historisches Artefakt zu thematisieren. Eine kleine Wandöffnung im vorderen Kapellenteil öffnet den Blick in die Landschaft und ist zugleich eine Sitzgelegenheit. Visuelle wie physische Langlebigkeit wird durch die Wahl der Form, der Materialien und der Ausführungsdetails erzielt.
(Christian Knechtl)