Brigitte Kowanz
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ANOTHER TIME ANOTHER PLACE
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Information
Mit seinem vormaligen Aufstellungsort auf dem Platz vor dem Bahnhof in Baden nahm das Lichtobjekt "ANOTHER TIME ANOTHER PLACE" auf Konditionen des Reisens wie Orts- und Zeitverschiebungen, Abfahren oder Ankommen Bezug. Je nach Standpunkt ist jeweils ein Teil der Leuchtschrift spiegelverkehrt installiert.
Das Lichtobjekt "ANOTHER TIME ANOTHER PLACE" ist Teil des gleichnamigen Werkkomplexes, in dem Brigitte Kowanz Optionen von Raum und Zeit in eine Art von Sentenz bzw. Code fasst, um so Fragen von Erfahrung und Wahrnehmung, von Botschaft und Information nachgehen zu können. Im Gegensatz zu anderen Arbeiten der Serie handelt es sich hier jedoch um eine Arbeit in situ, die durch ihren Aufstellungsort auf dem Platz vor dem Bahnhof mit konkreten Orts- und Zeitverschiebungen, mit Abfahren, Ankommen und Verweilen in Bezug gesetzt ist. Der auf den Bahnhof zukommende Betrachter sieht sich mit einem Schriftzug konfrontiert, der so gestaltet ist, als wäre mit den beiden Buchstaben "a" ein schreibender Körper die verschränkende Mitte, dessen zwei Hände nach links und rechts von der Mitte aus einen Schriftzug ziehen. Der rechte ist der Zeit zugeordnet und „richtig“ zu lesen, der linke – "another place" – ist in dieser Perspektive spiegelverkehrt, würde allerdings in einer Ansicht von der anderen Seite des Objekts die "richtige" Schrift ergeben (und "another time" wäre dann spiegelverkehrt), wenngleich es nicht um Fragen von Lateralität geht und jeder der Schriftzüge grafisch so perfekt gesetzt ist wie eine energisch kalkulierte Signatur. Besonders in der Nacht tritt der objekthafte Charakter gegenüber Sprache und Licht zurück, tagsüber ist die Schrift gleichsam Bild und skulpturales Objekt.
(Susanne Neuburger)
Die Lichtinstallation musste beim Bahnhof Baden abgebaut und konnte nun 2024 im Kulturbezirk St. Pölten an der Fassade der Landesbibliothek neu installiert werden. Während beim ursprünglichen Installationsort das physische Reisen im Mittelpunkt stand, treten nun die gedanklichen Reisen in den Vordergrund. In der unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich eine Soundinstallation von Bernhard Leitner sowie eine Bodenarbeit von Heimo Zobernig.