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Dara Birnbaum :
Videoinstallation im Regierungsviertel St.Pölten

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Nicht realisiert
St. Pölten, 1992

Information

Der 1992 ausgeschriebene, zweistufige Wettbewerb war Ausgangspunkt der künstlerischen Intervention in St. Pölten, in dem sieben Werke österreichischer Künstler zur Realisierung empfohlen wurden. Es sind dies die Arbeiten von Josef Danner, Bruno Gironcoli, Richard Hoeck, Hans Kupelwieser, Christoph Steffner, Thomas Stimm und Heimo Zobernig. Für die Innenraumgestaltung wurden fünf Aufträge direkt an Gunter Damisch, Franz Graf, Brigitte Kowanz, Eva Schlegel und Walter Vopava vergeben. Aus einem eigenen Wettbewerb für die Gestaltung der Kapelle (1995) ging Arnulf Rainer siegreich hervor. Zusätzlich finden sich u. a. noch Werke von Franz Xaver Ölzant, Oskar Putz und Ruth Schnell im Regierungsviertel. Die Arbeiten von Dara Birnbaum bzw. Michelangelo Pistoletto, die ebenfalls von der ersten Jury ausgewählt wurden, wurden nicht realisiert.

Die projektierte Arbeit "Four Gates" ist eines der beiden Werke, die von der Jury aus den internationalen Einreichungen ausgewählt wurde. Leider konnte sie bis dato nicht realisiert werden. Da sie eine der wichtigsten Arbeiten für St. Pölten darstellt, wäre eine Realisierung mehr als wünschenswert. Im Katalog ihrer Ausstellung in der Kunsthalle Wien 1995 beschreibt die Künstlerin die Arbeit wie folgt: "Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Rolle der Stadt als kollektives Gedächtnis (A. Rossi). Indem vier Videoinstallationen den Wechsel der Identifikationszeichen in zeitlichen und räumlichen Überlagerungen wiedergeben, bilden sie gleichsam vier Tore zum kollektiven Gedächtnis der künftigen Hauptstadt. Vier historiche Epochen bilden den Anlaß für vier Torsituationen: Noricum (Römerzeit); Habsburgerreich (frühe Neuzeit); Donaumonarchie (19. Jhdt.); Österreichische Republik (20. Jhdt.). Hinter einer Glasscheibe, welche die Landkarte der Epoche trägt, befindet sich ein Video-Schirm, der durch Bewegungsmelder in Gang gesetzt wird. Er zeigt den ständigen Wechsel der Grenzen, überlagert mit Abbildern uniformierter Soldaten jener Zeit, die als Symbole der Identitätszeichen wirken."
(Dara Birnbaum)