Heinz Gappmayr
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Lichtinstallation an der Donau-Universität Krems
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Mit einer steigenden Anzahl von Leuchtröhren pro Stockwerk entsteht ein Ordnungssystem und gleichzeitig ein jeweils anderes minimalistisches "Lichtbild" an der Wand. Die waagrechte Montage der Leuchten steht für die Ebene, die senkrechte für die Verbindungsfunktion der Stiege zwischen zwei Ebenen.
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"Lichtinstallation" nennt lapidar und doch so konkret einer der bedeutendsten europäischen Vertreter der sogenannten "Konkreten Kunst", Heinz Gappmayr, seine Arbeit für ein Stiegenhaus in der Donau-Universität Krems. Dabei war er mit genauen Vorgaben konfrontiert: Es ging um einen konkreten Ort, ein Stiegenhaus, und um die damit verbundenen funktionalen Notwendigkeiten – so musste etwa auch das Problem der Beleuchtung im Zuge der künstlerischen Arbeit gelöst werden. Gappmayr reagierte in verschiedener Hinsicht auf die architektonischen Rahmenbedingungen, vom Aspekt eines Industriebaues (ehemalige Tabakfabrik) bis hin zur Architektur des Stiegenhauses. In mathematisch-logischer Weise verband er die Aufgabe der Beleuchtung mit der Symbolik der Stiege. Industrieleuchten fungieren als "objets trouvés": Im ersten Stock sind jeweils eine vertikale und eine horizontale Leuchtröhre montiert, im zweiten Stock sind es zwei vertikale und zwei horizontale und im dritten Stock drei, wobei die letzten drei zusammen auf Grund ihrer Platzierung die Form eines Quadrats und damit eine geometrische Architekturgrundform ergeben. Die waagrechte Montage der Leuchten signalisiert die Ebene eines Stockwerks, die senkrechte die Verbindungsfunktion der Stiege zwischen zwei Ebenen. Mit jeder Etage wird auch mehr Licht installiert, was wiederum auf die Symbolik des Ortes verweist: die Universität als Institution des Wissens, Licht als anthropologische Metapher für (universelle) Erkenntnis. Mit minimalen Mitteln gelingt es dem Künstler, in eindrucksvoller Weise den Ort künstlerisch zu konkretisieren und damit zu transzendieren: das Stiegenhaus als Lebenssymbol.
(Carl Aigner)