Alois Mosbacher
:
"Mistelbach ist die Mitte der Welt"
Zurück
Information
Auf dem Boden des Pausenhofs wurde eine kreisförmige Weltkarte mit gelben Landmassen und blauen Ozeanen angebracht. In ihr wurde ein Baum gepflanzt, der für Mistelbach steht. Um den Baum herum sind Bänke gruppiert, die in einem Workshop mit den SchülerInnen gefertigt wurden. "Mistelbach ist die Mitte der Welt" heißt die Arbeit.
Es war ein mühsamer geschichtlicher Prozess, bis sich in der Wissenschaft unser heutiges Weltbild durchgesetzt hat: Die Erde ist keine Scheibe und ist nicht Mittelpunkt des Sonnensystems. Unsere geografische Vorstellung von der Welt ist aber immer noch sehr zweidimensional. Die kartografischen Projektionen der Erde beschränken die Dimensionen auf oben und unten, links und rechts. Mathematisch lässt sich der Globus auch auf eine Kreisfläche projizieren, mit jedem möglichen Mittelpunkt. Die Größe und Form der Länder und Kontinente wird dabei bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Für mein Kunst-am-Bau-Projekt in der Landesberufsschule Mistelbach habe ich ein solches kreisförmiges Weltbild auf den Pausenhof "gemalt". Mit gelber Straßenmarkierungsfarbe sind die Landmassen der Erde auf die radwegblauen Ozeane aufgetragen. Das Zentrum dieser Weltkarte ist natürlich Mistelbach. Dort ist ein Baum gepflanzt, um den herum Bänke gruppiert sind, die in einem Workshop mit den Schülern gefertigt wurden. So entsteht eine "heimatliche" Gemütlichkeit, die in die niederösterreichischen Landesfarben eingebettet ist. Wenn man vom Pausenhof der Schule ein paar Schritte die Wiese hinaufgeht, kann man sich auch einen anderen Blickwinkel vorstellen: Die lokale Begrenztheit verwandelt sich in einen globalen Raum, die runde Weltkarte wird zu einem Planeten.
(Alois Mosbacher)