K.U.SCH.
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Zubau beim Kindergarten in Kapellerfeld
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Information
Der Kindergarten war 1993 nach einem Entwurf des Künstlerduos K.U.SCH. gebaut worden. 2008 wurde von ihnen die Erweiterung des Baus konzipiert und der gemeinsam mit Architekt Ernst Mrazek entwickelte Grundriss ausgebaut. Der skulpturale Baukörper entstand gemäß ihrer künstlerischen Programmatik der medialen Grenzüberschreitung und Verflechtung klassischer Kunstsparten.
Zum zweiten Mal musste der Baukomplex der Volksschule und des Kindergarten von Gerasdorf-Kapellerfeld erweitert werden. Die Künstlergruppe K.U.SCH. hatte im Jahr 1989 den Vorplatz des Gebäudes gestaltet. 1995 wurde ein Zubau nach der Konzeption von K.U.SCH. errichtet, und 2008 war eine neuerliche Erweiterung notwendig. Schon der erste Ausbau entstand im Dialog mit der bestehenden Bausubstanz von Architekt Ernst Mrazek. Auch diesmal nehmen K.U.SCH. Grundelemente auf und wecken mit ihrem Projekt Erinnerungen an die Formen und Farben der alten Anker- Steinbaukästen. Geometrische Formen wie Kreis, Halbkreis, Dreieck und Quadrat sowie die Farben Rostrot, Hellocker und ein zartes Hellgrau bestimmen das Objekt. Die Schräge des Daches wird am Neubau für die Situierung des Fensterbandes aufgegriffen und weitergeführt. Bogenformen werden zitiert, umgedreht und in ein ironisches Spannungsfeld mit dem älteren Bauteil gesetzt. Nichts ist bloß gestaltet; immer wird der gesamte Baukörper mit bedacht und sein äußeres Erscheinungsbild mit der Funktionalität in Einklang gebracht. Je nach Nutzungsbedarf sind in die Fassade Fensteröffnungen gestanzt – gleich einem Steckbaukasten für Kinder. Die Gestaltung des Zubaus erinnert stark an die frühe Werkphase von K.U.SCH., die geprägt war von den Tendenzen der geometrischen Abstraktion. Auch die Wertschätzung der Architekturtheorien von Adolf Loos ist spürbar. Formale Reduktion, Zeichenhaftigkeit und klare Farbgebung lassen der Fantasie der Kinder viel Spielraum.
(Christiane Krejs)