Richard Hoeck
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Cowboy
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Information
Der 1992 ausgeschriebene, zweistufige Wettbewerb war Ausgangspunkt der künstlerischen Intervention in St. Pölten, in dem sieben Werke österreichischer Künstler zur Realisierung empfohlen wurden. Es sind dies die Arbeiten von Josef Danner, Bruno Gironcoli, Richard Hoeck, Hans Kupelwieser, Christoph Steffner, Thomas Stimm und Heimo Zobernig. Für die Innenraumgestaltung wurden fünf Aufträge direkt an Gunter Damisch, Franz Graf, Brigitte Kowanz, Eva Schlegel und Walter Vopava vergeben. Aus einem eigenen Wettbewerb für die Gestaltung der Kapelle (1995) ging Arnulf Rainer siegreich hervor. Zusätzlich finden sich u. a. noch Werke von Franz Xaver Ölzant, Oskar Putz und Ruth Schnell im Regierungsviertel. Die Arbeiten von Dara Birnbaum bzw. Michelangelo Pistoletto, die ebenfalls von der ersten Jury ausgewählt wurden, wurden nicht realisiert.
Die Arbeit Richard Hoecks ist mit seinem Projekt "Translantik Echoes" verbunden, mit der er das Western Genre aus der Sicht des Europäers, der in New York und Wien lebt, untersucht und reflektiert. Dabei war der "Cowboy" nicht die erste Entscheidung des Künstlers, der ursprünglich für St. Pölten "einen Lenin" vorgeschlagen hatte. Die Beziehung dieser flachen Metallskulpturen als Vexierbilder und ihre Displazierung auf der anderern, dem Regierungsviertel gegenüberliegenden Seite der Traisen unterstützt den Diskurs von Peripherie und Zentrum. Es war die Absicht des Künstlers, den reitenden Cowboy in einen Umraum von Wohnbauten und Spielplatz zu integrieren; bis jetzt ist der Ort jedoch noch unbenützt und steppenhaft leer.
"Transatlantik Echeos" war ein Projekt, das sich über zwei Jahre erstreckte und aus drei Teilen bestand: "...a porch, modelled after the porch featured in John Ford's 'The Searcher'; a film loop comprised of a shot/countershot sequence from Howard Hawk's 'Red River' and a live music performance by the Berlin country band 'Blood on the Honky Tonk Floor' " (John Miller). Der "Cowboy" an der Traisen ist in diesem Kontext Richard Hoecks aufgehoben, er erschließt sich jeoch auch aus einer differntiellen Haltung, die Kulturen und Lebensräume aus der Sicht eines Anderen untersucht. Auch St. Pölten kann gemeint sein. So gesehen ist er gar nicht so unpolitisch, wie der strikt abgelehnte und hochgefährliche Lenin, der wenigstens tot ist und nicht mehr hutschwenkend angeritten kommt.