Nikolaus Gansterer
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Libra – Balancing the Invisible
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Für die Installation "Libra – Balancing the invisible" hat Nikolaus Gansterer seine diagrammatischen Zeichnungen in ein bewegliches Raumgebilde übersetzt. Die Frage, wie sich das komplexe Miteinander sozialer Zwischenräume abbilden und in Formen übersetzen lässt, war grundlegend für die Entstehung des Mobiles, das der Künstler raumgreifend in einem der großen überdachten Atrien des Justizzentrums Korneuburg installierte. In der Funktionsweise des Mobiles, bei dem alle Elemente immer wieder in ein Gleichgewicht zurückfinden, erkennt Gansterer das Prinzip der Waagschale und somit das Sinnbild der Justitia.
Für die Installation "Libra – Balancing the invisible" hat Nikolaus Gansterer seine diagrammatischen Zeichnungen in ein bewegliches Raumgebilde übersetzt. Die Frage, wie sich das komplexe Miteinander sozialer Zwischenräume abbilden und in Formen übersetzen lässt, war grundlegend für die Entstehung des Mobiles, das der Künstler raumgreifend in einem der großen überdachten Atrien des Justizzentrums Korneuburg installierte. In der Funktionsweise des Mobiles, bei dem alle Elemente immer wieder in ein Gleichgewicht zurückfinden, erkennt Gansterer das Prinzip der Waagschale und somit das Sinnbild der Justitia. Das filigrane Gebilde ist eine Art Zeichnung im Raum, die auf die von der Thermik im Raum verursachten Luftzüge reagiert. Es besteht aus Kugeln unterschiedlicher Größen und runden Platten, die durch Stäbe – ähnlich einer Molekularstruktur – miteinander verbunden sind. Alle Elemente dieser Welt stehen in einem sich gegenseitig beeinflussenden Verhältnis zueinander, lässt uns Gansterer damit wissen. Der Künstler erforscht vor allem zeichnend die Welt. "Zeichnen ist für mich Forschung im klassischen Sinn: Man tastet sich langsam vor, experimentell, immer wieder von Neuem, schrittweise", sagt er. Sein Interesse gilt dabei natur- und sozialwissenschaftlichen Phänomenen und Systemen in Verbindung mit künstlerischer Sprach- und Formfindung. Wann und wie wird eine Idee sichtbar und welche Semantik ist ihr angemessen?, fragt sich Gansterer, der ein Meister des parallelen Denkens ist. In seinen Zeichnungen, Performances, Künstlerbüchern und Installationen geht es immer um komplexe Netzwerke, darum, wie das eine mit dem anderen verbunden ist. In diesem Sinn sind seine künstlerischen Arbeiten modellhafte Versuchsanordnungen zum Verständnis der Welt und ihrer Komplexität, aber – nicht zu vergessen – auch zu einer poetischen Gegenwelt.
(Cornelia Offergeld)