Manaf Halbouni
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Wollt Ihr Freiheit
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Information
"Wollt ihr Freiheit" ist der Titel der mehrteiligen temporären Installation des deutsch-syrischen Künstlers Manaf Halbouni, die das Museum ERLAUF ERINNERT mit dem Außenraum verbindet. Zwei aus Beton gegossene Skulpturen und ein Wandrelief bilden den zentralen Teil der Installation. Eine Skulptur gibt das arabische Wort für "Unterdrückung" wieder, das Relief den Satz "Wollt ihr Freiheit". Mit ihm erinnert der Künstler an die Demonstrationen zu Beginn des Bürgerkriegs in Syrien, bei denen Einsatzkräfte Demonstranten diese rhetorische Frage stellten, während sie auf die Menschen einschlugen.
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"Wollt ihr Freiheit" ist der Titel der mehrteiligen temporären Installation des deutsch-syrischen Künstlers Manaf Halbouni, die das Museum ERLAUF ERINNERT mit dem Außenraum verbindet. Zwei aus Beton gegossene Skulpturen und ein Wandrelief bilden den zentralen Teil der Installation. Eine Skulptur gibt das arabische Wort für "Unterdrückung" wieder, das Relief den Satz "Wollt ihr Freiheit". Mit ihm erinnert der Künstler an die Demonstrationen zu Beginn des Bürgerkriegs in Syrien, bei denen Einsatzkräfte Demonstranten diese rhetorische Frage stellten, während sie auf die Menschen einschlugen. "Beton strahlt für mich sowohl Stärke und Macht als auch Widerstand gegenüber allem aus. Er besitzt sogar eine kriegerische und zerstörerische Gewalt, die mit einer gewissen Gefühllosigkeit und Nüchternheit einhergeht", sagt Manaf Halbouni. Die Skulptur „Heller Stern“ im Außenraum ergänzt die Denkmäler der Amerikanerin Jenny Holzer und des Russen Oleg Komov, die für das Ende des Zweiten Weltkrieges stehen. Mit dem über gepresste Autoschrottteile gegossenen Betonquader verweist Halbouni auf die Kriege der Gegenwart und die Ruinen, die sie hinterlassen, aber auch auf die Hoffnung der Menschen, diese wiederaufzubauen. Der in ihn eingelassene Stern, ein zentrales Formelement in der orientalischen Architektur, hat dagegen grenzüberschreitende symbolhafte Bedeutungen in unterschiedlichen Kulturkreisen.
Eine Verbindung zur Gegenwart stellen auch die Interventionen des Künstlers in den Vitrinen des Museums dar. So ergänzte er zum Beispiel eine Vitrine mit historischen Dokumenten durch seinen syrischen Pass und Auszüge aus seinem Briefverkehr mit der Deutschen Bundeswehr, die ihn vom Militärdienst ausschloss, oder ließ die Namen auf den Sesseln im Veranstaltungsraum durch die arabische Bezeichnung für "Der unbekannte Soldat" erweitern.
(Cornelia Offergeld)
Ausstellungsdauer: 7. Mai bis 30. Oktober 2016 ERLAUF ERINNERT