Zum Inhalt springen

Josef Reiter :
Minoritenkirche Sounding

Zurück
Beendet
Krems-Stein, 2005

Information

Die Installation stellt das intensive Erleben des Eigenklangs des Raumes Minoritenkirche in den Mittelpunkt. Ein Erforschen des Klangcharakters des Raumes, seiner Unverwechselbarkeit, wahrnehmbar in den Eigenresonanzen des Raumes, den charakteristischen Betonungen und Abschwächungen im Frequenzspektrum durch die Raumproportionen und Halleigenschaften, steht im Vordergrund, der konkrete Raum wird als Resonanzkörper analysiert und zum Klingen gebracht. minoritenkirche sounding führt dabei Erkundungen zu den Beziehungen von Klang/Raum und Architektur aus früheren Arbeiten wie z. B. für den Prunksaal der Nationalbibliothek von Fischer von Erlach oder das Wittgensteinhaus in Wien weiter.
Eine akustische Analyse, der akustische fingerprint der Minoritenkirche wird Grundlage und Ausgangspunkt von minoritenkirche sounding. In der Arbeit im Studio und direkt vor Ort wird elektronisches Klangmaterial mit aufgenommenen Samples von akustischen Instrumenten, in diesem Fall von Kontrabass und Bass- bzw. Kontrabassklarinette, gemischt. Nach einer exakten Positionierung der Lautsprecher wird der Raum in einem langsamen Prozess, einem Ausloten der Grenzbereiche der Eigenresonanzen, zum Klingen gebracht.
Es entsteht ein begehbares, sich ständig änderndes, nie wiederholendes Klangkontinuum – Klänge, die in einem bestimmten Raum alles durchdringen und die zur selben Zeit den Raum reflektieren, der sie enthält.
(Josef Reiter)