Paasdorf
Am Sonntag, den 26. September luden die Pfarre Paasdorf und die INVENTOUR zu einem Erntedankfest mit anschließendem moderierten Spaziergang durch die Kulturlandschaft gemeinsam mit den Künstler*innen, Wegbereiter*innen und Initiator*innen.
Zwischen 1994 und 2000 wurden von Kunst im öffentlichen Raum NÖ, gemeinsam mit der NÖ Agrarbezirksbehörde sowie der Stadtgemeinde Mistelbach sechs Kunstprojekte und ein Landschaftsprojekt in der hügeligen Umgebung von Paasdorf realisiert. Über die Jahrzehnte ist wortwörtlich Gras über diese Arbeiten gewachsen. In diesem Jahr sollte die Aufmerksamkeit wieder auf dieses wegweisende Projekt im Zusammenspiel von Kunst und Naturraum gerichtet werden. Einige Arbeiten wurden restauriert und neue Beschriftungstafeln installiert. Bei einer gemeinsamen Feier im September 2021 wurden die Potentiale und Herausforderungen diskutiert und Erinnerungen und Visionen miteinander geteilt.
Am Sonntag, den 26. September 2021 lud die Pfarre Paasdorf gemeinsam mit der INVENTOUR zu einem Erntedankfest mit dem neuen Pfarrer Johannes Cornaro beim Ornamentfragment von Maria Hahnenkamp ein. An die Segensfeier anschließend folgte ein moderierter Spaziergang zu allen Kunstprojekten der Kulturlandschaft gemeinsam mit den Künstlerinnen, Wegbereiterinnen und Initiator*innen der Kulturlandschaft.
Unter der Moderation der Architektin Carina Sacher kamen Katharina Blaas, die ehem. Leiterin von KOERNOE, der amtierende Kulturstadtrat Josef Schimmer, der Biobauer Christian Seltenhammer, sowie die Landschaftsarchitektin Elisabeth Wrbka mit den Künstlerinnen, Anrainerinnen und Besucher*innen miteinander ins Gespräch.
Reportage von Francis Hirschl und Pia Strau
Zehn anonyme Personen wurden befragt zu ihren Meinungen zur Kulturlandschaft Paasdorf sowie zu ihrer Haltung gegenüber Kunst im öffentlichen Raum.
„Je gastfreundlicher das Haus in dem wir eingeladen waren, desto redefreudiger waren unsere Interviewpartner*innen und desto weniger konnte man die Aussagen für das Projekt verwenden. Aber der aufgetischte Kaffee und der Kuchen schmeckten umso besser.“
„Wegen der Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum in ländlichen Regionen, hat mir der Sommer jetzt gezeigt, dass ich tatsächlich positiv überrascht bin vom Angebot, dass es in NÖ gibt bezüglich Kultur und auch generell Kunst. Also mir war schon klar, dass es da viel geben wird, aber ich dachte mir eher für erwachsenere (ältere) Zielgruppen, aber die Paasdorfer Autobahn z.B. ist das beste positiv-Beispiel für mich, das gehört jetzt zu meinen Lieblingskunstwerken. Die Frage hat mich auch darüber nachdenken, lassen ob man überhaupt in der Schule so viel mitbekommt von heimischen Künstler*innen, und ich denke, dass das eher dürftig passiert. Also wie gesagt, ich war überrascht, dass es so was "cooles", zeitgenössisches (wie ich finde) einfach 25min. entfernt von Wien gibt. Das interessiert mich persönlich viel mehr als Klimt oder Nitsch oder über wen man sonst so ein Referat halten musste damals.“ (Fabian Hirschl)
Fabian Johannes Hirschl absolvierte das Multimedia Colleg an der Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt und studiert an der Akademie der bildenden Künste Wien im Fachbereich Kontextuelle Malerei.
Pia Strau studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Seit 2020 studiert sie an der Akademie der Bildenden Künste im Fachbereich Digitale Medien.