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Route zu Klängen, Wind und Artenvielfalt

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Route
6 Wegpunkte in 1 Orten

Über die Route

Ein Spaziergang vom Ortszentrum Paasdorf hinaus in die Kulturlandschaft

Dauer

Länge
2.7 km.

Punkte

Paasdorf

Wolkon

Gestaltung des Platzes in Paasdorf

Feld72

Paasdorf, 2007
1
Wolkon

Klangatoll

Klanginstallation in der Kulturlandschaft Paasdorf

Andrea Sodomka, Martin Breindl

Paasdorf, 1996
4
Klangatoll

Zwischen 1994 und 2000 entstand in Paasdorf eine für Niederösterreich einzigartige Landschaft mit fünf außergewöhnlichen Skulpturen. 2007 kam dann noch eine Platzgestaltung im Dorfzentrum von Paasdorf dazu.

feld72, Wolkon
Das Wolkon von feld72 – eine Bushaltestelle mit offenem Bücherschrank im Zentrum von Paasdorf – bildet den Startpunkt des Ausflugs in die Kulturlandschaft Paasdorf. Es ist ein begehbares, multifunktionales Objekt: von der Bushaltestelle im Erdgeschoss führt eine schmale Wendeltreppe in der Mitte des Objekts hinauf auf eine Aussichtsplattform, von der aus der Ortskern von Paasdorf gut überblickt werden kann.

Download: Mitmachheft zum Ausmalen, gestaltet von MotMot

Von hier etwa 20 Gehminuten in südöstliche Richtung entfernt, befinden sich inmitten landwirtschaftlich genutzter Wiesen die Projekte der sogenannten Kulturlandschaft Paasdorf. Neben jedem Kunstwerk steht eine Sandsteinbank des Künstlers Leo Zogmayer, auf der man sich ausruhen und die Landschaft genießen kann.

Maria Hahnenkamp und Willi Frötscher, Ornamentfragment
Als erstes begegnet man auf einem Wiesenabschnitt, platziert vor ein kleines historisches Marterl, dem Ornamentfragment von Maria Hahnenkamp und Willi Frötscher – eine trapezförmige Betonfläche aus der ein Ornament ausgespart ist. Die Form stammt aus einem Vorlagenbuch aus dem 19. Jahrhundert. In den freigelassenen Stellen setzt sich die umgebende Natur fort, indem Gräser und Pflanzen, je nach Jahreszeit, die Zwischenräume füllen und über das Ornament hinauswachsen.

Eva Afuhs, Windwürfelhaus
Den Weg etwas weiter entlang befindet sich links in den Feldern und Wiesen ein Würfel aus Metall. Gleich in seiner Nähe ist ein zweiter, jedoch am Boden liegender aufgeklappter Würfel platziert. Zwischen diesen beiden Formen entspannt Eva Afuhs eine kleine Geschichte von Windwürfelhaus und Würfelmantel, ein kurzer szenischer Ablauf, der in die Form einer Skulptur übertragen wurde. Der Wind und die Gegebenheiten der Landschaft haben die endgültige Form und Aufstellung der Arbeit bedingt und so stehen sich der aufgeklappte und der wie zufällig vom Wind aufgewirbelte und den Hügel hinunter gerollte und dabei aufgestellte Würfel aus Stahlplatten in der Landschaft gegenüber.

Andrea Sodomka und Martin Breindl, Klangatoll
Als nächstes trifft man auf das von der Vegetation überwachsene Klangatoll von Andrea Sodomka und Martin Breindl, das die Geschichte dieses Landstriches hörbar macht. Die solarbetriebene Klanginstallation, die sich innerhalb eines künstlich angelegten Erdwalls befindet, fasst die Naturgeschichte der Landschaft zu einem akustischen Portrait zusammen. In zufälliger Abfolge hört man eine Mischung aus Stimmen, Lauten und Tönen von der Natur, von Menschen und Maschinen, die das Klangatoll umgeben oder vor langer Zeit vorhanden waren. Das Atoll ist wie ein kleiner Schutzwall, ein bisschen in die Landschaft hineinversteckt, und wird nach und nach von Wildblumen und Stauden überwachsen und von Tieren bewohnt.

Ingeborg Strobl, Mahnmal für verlorengegangene Artenvielfalt
Den Weg etwas weiter, auf der rechten Seite, thematisiert das zwei Meter hohe Mahnmal für verlorengegangene Artenvielfalt von Ingeborg Strobl den Verlust von Vielfalt und lokaler Eigenständigkeit am Beispiel der Rinderhaltung. Ein schlichter, glatt polierter Kubus aus Donaukalkstein trägt eine eingemeißelte Schrift, eine Aufzählung der zu verschiedenen Zeiten gehaltenen Rinderarten. Von jenen im Jahr 1880 noch in Niederösterreich vorhandenen 17 Rinderarten sind 1997 nur noch 3 übrig.

PRINZGAU/podgorschek, Die Entdeckung der Korridore
Die Entdeckung der Korridore von PRINZGAU/podgorschek, die letzte Station auf diesem Ausflug, inszeniert eine Archäologie des Autofahrens, indem ein Stück Autobahn als aktuelle Erscheinungsform unserer Kultur in den Boden eingegraben wurde. 1995 realisiert, war es das erste Kunstprojekt in der Landschaft bei Paasdorf und erregte sehr viel Aufsehen. Mittlerweile ist es von diesem Ort nicht mehr wegzudenken und lädt direkt auf der „Autobahn“ oder am Wiesenrand zu einer Rast ein, um sich neben den friedlich vor sich hin summenden Windrändern niederzulassen und den herrlichen Blick in die Landschaft zu genießen.

Wo:
Start bei Untere Hauptstraße, Ecke Schwemmzeile, 2130 Paasdorf (48°54'35.79"N 16°54'24.32"E)

Dauer:
Strecke 2,8 km (ca. 40 Minuten Gehzeit) in eine Richtung, gesamte Dauer bis zurück zum Ausgangspunkt ca. 2-3 Stunden.

Anfahrt:
Mit dem Auto oder öffentlich mit der S-Bahn. Die S2 hält stündlich am Bahnhof Paasdorf (Fahrradmitnahme möglich)

Essen/Trinken:
Im Ort gibt es einige Weinbauern mit Hofläden. Hinaus zur Kulturlandschaft Jause und Getränke mitnehmen empfohlen.

Umgebung:
In der Gemeinde Mistelbach gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten: das Museum Mamuz zeigt wechselnde Ausstellungen zur Ur- und Frühgeschichte. In und um Mistelbach finden sich noch andere Kunstwerke im öffentlichen Raum, siehe: Kunst im öffentlichen Raum - Mistelbach an der Zaya im Weinviertel