Antje Schiffers,
Thomas Sprenger
:
Ich bin gerne Bauer und möchte es auch gerne bleiben
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Nach dem „Großen Bauern-Theater“ in der Wiener Secession (2007) verfolgten der/die Künstler*in weiter ihr Archiv von Filmen, die Bauern in Rumanien, Mazedonien, England, Wales, Holland, der Schweiz, Deutschland und Spanien über ihre Arbeit gedreht haben, und ergänzten dieses nun um aktuelle Filme von Bauern aus dem Marchfeld. Bis jetzt sind 25 Filme entstanden, die 2013 im Rahmen der Ausstellungsreihe „Alltagskultur und Gegenwartskunst“ von Hilde Fuchs gezeigt wurden.
Schiffers und Sprenger knüpfen an den Tauschhandel im Krieg an, als Bauern begehrte Tauschpartner für Maler waren, weil sie Nahrungsmittel anzubieten hatten. Ihr Tausch ist jedoch „Alltagserfahrung gegen Kunst“: Sie malen ein Bild nach den Wünschen der Bauern im Gegenzug für ein Video über deren Arbeitsalltag und ihre Geschichte. Antje Schiffers hat eigens dafür malen gelernt, da Malerei immer noch dem gängigen Kunstverständnis entspricht und damit für die Bauern einen akzeptablen Gegenwert darstellt. Die KünstlerInnen agieren hier also wie Feldforscher oder Ethnografen. Gleichzeitig setzen sie die prekären Arbeitssituationen von Bauern mit jenen von Künstlern in Bezug: Kunst ist hier Ware für ein Tauschgeschäft, das auf nachvollziehbaren Gegenwerten im Sinne von Erfahrung beruht. Scheinbar harmlos hinterfragen sie damit den Kunstmarkt, wo Kunst oft auf spekulativen Mehrwert reduziert und Teil des globalen Finanzmarktes wird.
Barbara Holub
Contributors
- Kuration