Kris Lemsalu
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DOORA
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Information
Im Zuge der Neugestaltung von Hafen und Schiffsanlegestellen in Melk wurde in Kooperation von Stadtgemeinde und KOERNOE ein geladener Wettbewerb für eine permanente künstlerische Arbeit am neuralgischen Ort zwischen Donau und Melker Altarm ausgeschrieben, den die aus Estland stammende, international renommierte Künstlerin Kris Lemsalu mit DOORA gewann.
DOORA ist ein geflügeltes, torartiges Objekt mit Fischflossen an Schwimmreifen, die die Füße umranden. Sie vereint mit ihrer Form und vielschichtiger Materialität unterschiedliche Aspekte dieses Ortes: den Donauraum als Lebensraum für Mensch und Tier und seine kulturverbindende Kraft, aber auch Melk als Tor zur Wachau, die täglich viele Menschen willkommen heißt. Und nicht zuletzt bezieht die vegetabile Form des geschwungenen Korpus, die formale Bezüge aus mittelalterlichen Buchmalereien aufnimmt, das über der Stadt thronende Stift gedanklich mit ein. Die Inspiration zu DOORA erhielt die Künstlerin von historisch und örtlich um Melk bzw. an der Donau verwurzelten »Mischwesen«, wie dem Donauweibchen – das der Sage nach Fischer*innen bei ihrem Fang geholfen und vor Hochwasser gewarnt hat – oder dem Vogel-Mensch-Mischwesen, einer Keramik aus der Jungsteinzeit, die in den 1930er-Jahren bei Straßen-arbeiten am Hopfenbühel bei Melk entdeckt wurde und heute im Stadtmuseum Melk zu sehen ist. Die Vitalität der Figur resultiert einerseits aus ihrer materielle Erscheinung – der Korpus ist mit Kupfer beschichtet und so bearbeitet, dass er von Beginn an eine vielfarbige Patina aufweist –, aber auch aus der Bewegung, in der sie festgehalten scheint und so beim Vorüberfahren oder Umrunden stetig Form und Charakter verändert. DOORA ist also ebenfalls ein »Mischwesen«, das die Elemente Luft und Wasser sowie kulturelle Bezüge spielerisch und phantastisch in sich vereint, Fäden historischer Erzählungen aufnimmt und Material für zukünftige liefert.
»Von einem Moment zum nächsten schreitet die Zeit voran und verlagert ihr Gewicht ins Hier und Jetzt. In jedem Augenblick schlägt sie neue Wurzeln.« Kris Lemsalu