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Perimeter

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Beendet
Waidhofen a.d. Ybbs, 8.5.1998 – 26.12.1998

Information

Der Perimeter einer (mathematischen) Figur ist ihr Umfang, der einen Handlungsraum umschreibt. Dieser war die Stadt Waidhofen, die als räumlich-soziales Beziehungssystem verstanden ist und als Stadtraum physisches Vermessen mit konzeptuellem und imaginärem verbindet. An einzelnen Orten griffen die sechs Projekte in das Stadtgeschehen ein, das in mehrfacher Hinsicht Ausgangspunkt und Thema war. Denn die konkrete Ortsbezogenheit gelangte in einen Prozess von Geschichte und Teilnahme, weil unsere Räume zwar oft leer, aber das Gedächtnis voll ist und lebendig. Insofern holten sich die einzelnen Projekte einen Handlungsraum zurück, war er modellhaft, utopisch oder ganz real.

Mitwirkende

Kuration

Beiträge

Max Boehme

Ohne Titel

Die Malerei, die immer ein Ort des Imaginären und der Erinnerung ist, kommunizierte in der Arbeit von Max Boehme mit Stille und Verwaisung des Bürgermeistergart'ls. Obwohl mitten im Zentrum gelegen, war dieses poetische Gärtchen kaum benützt und vom städtischen Leben ausgeschlossen. Die Malerei holte es wieder aus der Geschichte zurück und gab ihm eine neue Horizontlinie zwischen Landschaft und Körper.

Richard Fleissner

"Treibriementafeln“

In Richard Fleissners neun Tafeln an sieben Stellen kam die Geschichte einer Produktion, die mit Hammer, Nagel und Treibriemen auch die von Waidhofen ist, zur Darstellung. Diese Produktion war zwar abgeschlossen, lebte aber in den Bildern formal neu auf, die wie alte Zeichen an Hausfassaden und -wänden montiert waren und bildhaft Geschichte in die Stadt zurückspielten.

Irene Kar

"man"

Im Gegensatz zum geschönten Bild von Mode und Werbung ging Irene Kar der realen Männermode in Waidhofen nach, indem sie männliche Details von Kleidung oder auch bestimmte Haltungen fotografisch dokumentierte. Eine Auswahl davon montierte sie in Fotofolien in die oberen Auslagen eines Modegeschäftes für Männermoden, die sie als andere Geschichte den unteren Schaufenstern gegenüberstellte.

PRINZGAU/podgorschek

"Trompe-l'oeil"

Der Forellenbrunnen ist ein Zentrum von Waidhofen, der nach Jahren der Umfahrung durch eine Konstruktion, auf der man sitzen kann, tatsächlich wieder durch die Intervention von PRINZGAU/podgorschek Zentrum geworden war. Zwischen dem rotierenden Wasser und dem städtischen Alltag entstand ein Raum zwischen Außen und Innen.

Andrea Van der Straeten

"Haus der Kälte"

Die Geschichte Waidhofens als Filmstadt erfuhr Einbindung in die Präsentation der Entstehungsgeschichte von Andrea van der Straetens Film "Haus der Kälte", die während der Dauer der Ausstellung einmal wöchentlich im "Boten von der Ybbs" nachzulesen war. Im Stadtraum wurde mittels Plakaten auf den Film aufmerksam gemacht.

Katharina Struber, Thomas Ochoa

"Im Augenblick"

Im Ende des Platzes stand der weisse Turm von Katharina Struber/Thomas Ochoa, dessen orangenes Dach das Licht weithin sichtbar reflektierte. Als Gegenpart zu den historischen Ausstellungen war hier der Augenblick gemeint, wenn man sich über die Stadt erhob, sich nicht nur andere Perspektiven, sondern auch einen zusätzlichen und neuen Raum schaffte. War der Turm der Wächter oder der Anti-Pranger, war der obere Raum eine privat-öffentliche Utopie?

Bilder (3)