Ricarda Denzer
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Täuschungsmanöver
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Information
Mit dem 18 Meter hohen Periskop, das die Künstlerin "Täuschungsmanöver" nennt, kann man über Kirchturm, Schloss und Kaserne hinweg die um den Ort liegende Landschaft als Panoramabild betrachten. Am oberen Ende der Apparatur ist ein kreisförmiges Metallband mit verschiedenen Wörtern installiert, die sich in die Landschaftsbilder einfügen.
Ricarda Denzer hat auf dem Stadtberg von Allentsteig ein eigens konstruiertes Periskop installiert, mit dem man über Kirchturm, Schloss und Kaserne hinweg die um den Ort liegende Landschaft als Panoramabild betrachten kann. Den Hintergrund der Arbeit bildet die Migrationsgeschichte des Ortes, deren Auswirkungen sich in Form einer starken Abwanderung bis in die Gegenwart ziehen. Zwischen 1938 und 1941 wurden die Bewohner dieser Region des Waldviertels zwangsweise ausgesiedelt, um einem Truppenübungsplatz der Deutschen Wehrmacht Platz zu machen, der 1957 vom Österreichischen Bundesheer übernommen wurde und an dessen Rand Allentsteig liegt. Auf diese Migrationsproblematik reagiert die Künstlerin mit einer Entlehnung aus der militärischen Technologie, die sie zur Auflösung gewohnter Nah- und Fernsichtvorstellung einsetzt. Der in der Wahrnehmung eines Panoramas liegende Totalitätsanspruch wird thematisiert. Am oberen Ende der 18 Meter hohen Apparatur ist um eine Kamera herum ein kreisförmiges Metallband mit Wörtern wie "Standort", "Weltanschauung", "Seufzen" oder "Strömung" installiert. Unten stehend kann man die Kamera mechanisch um 360 Grad drehen. Auf einem Monitor sieht man die gefilmten Landschaftsausschnitte, an dessen unteren Rändern die Wörter wie Untertitel erscheinen und die idyllische Kulisse hinsichtlich ihrer Geschichte von Vertreibung und Migration hinterfragen.
(Cornelia Offergeld)
Recherche, Konzept Projektentwicklung, Realisierung: Ricarda Denzer
Projektentwicklung: Fatih Aydogdu
Architektur, Projektrealisierung:
heiKE/NZ (Heike Bablick, Heinz Machat)
Statik: Konstruktion Aste
Koordination Bildtechnik: Thomas Sandri