Francesco Mariotti
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Immigration
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Die zwei Bänke aus Chromnickelstahl und Glasbausteinen bei der Wohnhausanlage NÖ Süd entpuppen sich in der Dunkelheit als Lichtskulpturen. Versehen mit jeweils 84 roten, grünen und blauen Leuchtdioden und einer elektronischen Steuerung wechseln sie in programmierbaren Intervallen die Farbe.
Die Wohnhausanlage NÖ Süd in Lindabrunn hat Zuwachs von zwei Zwitterwesen bekommen. Am Tag sind sie Bänke aus Chromnickelstahl und Glasbausteinen, auf denen sitzend man seinen Blick über Lindabrunn bis hin zum Wiener Becken schweifen lassen kann. In der Nacht sind sie Lichtskulpturen. Versehen mit jeweils 84 roten, grünen und blauen Leuchtdioden und einer elektronischen Steuerung wechseln sie in programmierbaren Intervallen die Farbe". Das Aufstellen der "Licht-Kunst-Bänke" war Auftakt eines umfassenden künstlerischen Konzepts mit dem Titel "Immigration", das Francesco Mariotti auf Einladung des Vereins Symposion Lindabrunn entwickelt hat und das in mehreren Stufen bis 2012 umgesetzt werden soll. Mit künstlichen Mitteln wie auch natürlichen Bepflanzungen soll eine Ansiedelung von Glühwürmchen geschaffen werden. Mariotti sucht symbiotische Seinsformen von Natur und Technik und kreiert hybride Formen, die sich aus beiden Bereichen zusammensetzen. "Biotechnische Kunst-Implantationen" nennt er seine künstlerischen Eingriffe in die Natur. Zum einen erforscht Mariotti biologische Vorgänge, wie die Leuchtkraft der Glühwürmchen, zum anderen erfindet er künstliche Prozesse, die er der Natur hinzufügt und sie damit verfremdet. So sind seine "hybriden Gärten", die er temporär an unterschiedlichen Orten anlegt, in die Landschaft hineingesetzte leuchtende Bilder, lichtdurchtränkte Zaubergärtchen aus Leuchtdioden und industriell gefertigten Wegwerfprodukten.
(Cornelia Offergeld)