Gor Chahal
:
Hinter dem Horizont
Zurück
Information
Die Skulptur mit dem Titel "Hinter dem Horizont" wurde vom russischen Künstler Gor Chahal für den Park des Stiftes geschaffen. Vier unterschiedliche Dinge aus dem Stiftsmuseum werden mittels einer speziellen Fotolinse so dargestellt, als würden sie hinter einer imaginären Horizontlinie - jenseits empirischer Erfahrbarkeit - liegen.
Die Skulptur mit dem Titel "Hinter dem Horizont" wurde von Gor Chahal für den Park des Stiftes Melk geschaffen und auf einer Lichtung zwischen Sträuchern aufgestellt. Sie trägt denselben Titel wie die neunteilige temporäre Fotoinstallation des Künstlers in der Stiftskirche. Dort wie hier werden unterschiedliche Dinge so dargestellt, als würden sie hinter einer imaginären Horizontlinie liegen, um den Betrachter metaphorisch auf eine Wirklichkeit jenseits empirischer Erfahrbarkeit zu verweisen. Dies gelingt dem Künstler durch den Einsatz einer speziellen Linse, die beim Fotografieren alles in eine umgekehrte perspektivische Ansicht verkehrt, wie man sie von mittelalterlichen Darstellungen kennt. Für die Skulptur im Park hat Gor Chahal vier zentrale Gegenstände aus dem Stiftsmuseum mit dieser Linse fotografiert: ein Reisebrevier aus dem 15. Jahrhundert, ein Tragaltärchen aus dem 11. Jahrhundert, den Becher, aus dem der heilige Benedikt laut Legende vergifteten Wein trinken sollte, und die Hand als Metapher für das Wegweisen und die Liebe. Die Fotos wurden in vier Leitfarben der Museumsräume des Stifts eingefärbt, in Streifen zerschnitten und jeweils auf schräg stehende Holzpfeiler gedruckt. So müssen die BetrachterInnen die Bilder durch Bewegung erschließen. Denn erst wenn man um die Skulptur von 2,50 Meter Höhe und 3,40 Meter Länge herumgeht, fließen die Bildstreifen wieder zu den vier Gesamtansichten zusammen.
(Cornelia Offergeld)