Elisabeth Schimana
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Modells – das Perfekte Profil
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Information
Wenn wir im Internet etwas suchen, hinterlassen wir Spuren. Aus der Summe dieser Spuren werden von den Suchmaschinen Profile erstellt, mit denen man uns einschätzen kann. Mit der temporären LED-Installation an der Außenfassade des Hotels „Altes Kloster“ thematisierten Nicole Pruckermayr und Elisabeth Schimana die Beeinflussung der Menschen durch die Suchmaschinen des World Wide Web, aber auch die damit verbunde (Ver-)Formung der Realität (wenn auch nicht immer bewusst) durch die NutzerInnen: „Sobald wir im Netz sind, haben wir Anteil an Rankings, nehmen Einfluss auf Berichterstattungen, werden als KonsumentInnen analysiert und gehen ein in zukünftige Strategien jeglicher Art. Wir geben unsere Profile ab, und jeder Link, dem wir folgen, wird dokumentiert“, so die Künstlerinnen.
Basisstation für die Installation war der „insight-Turm – eine Weltmaschine“, den die Künstlerinnen gemeinsam mit Seppo Gründler und Martin Schitter für die Niederösterreichische Landesausstellung 2011 in der Kulturfabrik Hainburg entwickelt hatten. Schaute man durch eines der Sichtfenster im Turm, sah man Projektionen in dessen Innerem, die die Abläufe, Mechanismen und Systematiken, die hinter einer Internet-Suchanfrage stehen, visualisierten. Gleichzeitig leuchteten auf einer Weltkarte auf dem Boden des Turms Knotenpunkte auf, an denen Suchanfragen gebündelt wurden. Bei dieser Handlung wurden die BesucherInnen fotografiert und die Profilansichten ihrer Köpfe als Fotos in den Außenraum auf die LED-Tafel an der Hotelfassade übermittelt. Mit der Zeit lösten sich die einzelnen Fotos in Pixel auf und sickerten auf der Tafel nach unten, um am unteren Ende Teil von drei abstrakten Profilen zu werden, die dadurch ständig zum „perfekten Profil“ umgeformt wurden. Die Ironie dahinter – aber auch der Ernst – ist unschwer zu erkennen: In Bezug auf den öffentlichen Raum muss die Karte der Welt neu gezeichnet werden, denn dieser ist längst auf die virtuellen Welten des Social Web ausgedehnt worden. In diesen hat der Mensch neue Handlungsspielräume erhalten, aber er ist auch durch Algorithmen, die ihn im Wesentlichen in abstrakte Werte übersetzen und analysieren, berechenbar und damit kontrollierbar geworden.