Kunst im Kreis
Kreisverkehre als Orte anspruchsvoller, zeitgenössischer Kunst? In Niederösterreich gibt es einige Beispiele, dass das geht. Niederösterreich ist inoffizieller Weltmeister im Errichten von Kreisverkehren. Über 400 gibt es davon auf den niederösterreichischen Landes- und Bundesstraßen. Manche dicht befahren, andere möglicherweise unnötig, manche ein einfaches kreisrundes Rasenstück, andere Träger von Werbung oder eben Sockel für Kunstwerke. Für Künstlerinnen und Künstler birgt der Kreisverkehr, dieser Un-Ort mit seiner nicht betretbaren runden Mitte, durchaus Potential.
Teil 1: Ambivalent, behübscht, verstellt. Der Kreisverkehr als Ort der Kunst.
„Es hat ja so was wie die Insel, ein abgeschnittener Ort, der unberührt bleibt, weil keiner hingehen wird. Aber eigentlich könnte es auch ein Ort sein, der für irgendein Experiment oder für einen Versuch da sein könnte… Man könnte darauf einen Quadratmeter Urwald wachsen lassen, oder etwas Ähnliches?“ (Johanna Reiner)
Die Radio-Macherin Anna Soucek und Johanna Reiner von Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich machten sich gemeinsam auf eine Rundreise mit dem INVENTOUR Bus, dem Vermittlungsmobil von Kunst im öffentlichen Raum. Sie besuchten Kreisverkehre in Niederösterreich und unterhielten sich mit Künstlerinnen und Künstlern, sowie Landschaftslanerinnen und -planern über ihre Gedanken und Erfahrungen zu Kreisverkehren.
„Was mir den Kreisverkehr sympathisch macht, ist eigentlich nicht, dass er den Verkehr flüssig macht das ist mir alles egal, aber was mir den Kreisverkehr sympathisch macht, ist die Möglichkeit, in ihm stecken zu bleiben. Also man kann. Man kann hineinfahren. Und man könnte dann eigentlich auch in ihm bleiben. Und das ist irgendwie interessant.“ (Hubert Lobnig)
Der Audioguide ist auf der Website von KOERNOE und bei xxx, xxx (Spotify, Podcast) zu hören. Er kann als „Guide“, also gedankliche Angleitung, zu einem Ausflug in Niederösterreich gehört werden, um sich im Vorbeifahren die flüchtige Kunst der Kreismitte anzuschauen, oder um – wie Hubert Lobnig vorschlägt – darin stecken zu bleiben.
Für einen Routenvorschlag, schauen sie unter: www.websitevonkoernoemitgenauemLink.com
Zu Wort kommen: Iris Andraschek und Hubert Lobnig, Maria Auböck und Janos Karasz, Markus Jeschaunig von der Gruppe Breathe Earth Collective, Franziska Leeb, Ulrike Lienbacher, Philip und Werner Rosinak, Johanna Reiner, Leo Schatzl, …
4 Folgen á ca 15 min, Konzept und Regie: Anna Soucek, Musik: Bernhard Fleischmann
Produziert für Kunst im öffentlichen Raum NÖ
Auböck + Kárász: Wein in Sicht
Iris Andraschek, Hubert Lobnig: Die Baubesprechung
Ulrike Lienbacher: Kreisverkehr
Leo Schatzl: Grosses Zwiebelchen
Breathe Earth Collective: Windfänger
Tarek Zaki: O