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Bucklige Welt

Vermittlung INVENTOUR INVENTOUR 2021

Kunstvermittlung

Wir nahmen das Projekt Kunstprojekt Langsames Licht/SLOW LIGHT von Siegrun Appelt zum Anlass, uns an vier Tagen und Nächten im Verlauf des Sommers 2021 mit Licht, Schatten, Helligkeit und Dunkelheit zu beschäftigen.

Den Begriff SLOW LIGHT hat Siegrun Appelt für ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Licht in Anlehnung an die bereits aus anderen Bereichen bekannten Begriffe wie „Slow Food“ oder „Slow Tourism“ gewählt. Begleitend zu einer gänzlich neu konzipierten Installation der Beleuchtung an den fünf Wehrkirchen in Bad Schönau, Edlitz, Unter­ Aspang und Wiesmath haben wir unterschiedliche Aktivitäten mit dem KOERNOE­ KunstvermittlungsprojektINVENTOUR sowie Angebote für Naturerlebnis und Naturvermittlung angeboten.

In einem bunten, sinnlichen Vermittlungsprogramm luden wir im Laufe des Sommers 2021 an vier Tagen und Nächten zur Erkundung der Frage ein: Welche Rolle Licht und Dunkelheit für uns ganz persönlich spielen aber auch, welche ökologischen, kulturellen und auch ästhetischen Aspekte damit verbunden sind. Von Schattentheater und der Erzeugung von Kunstwerken mit Hilfe von Sonnenlicht, über Führungen und Vorträge zu den Wehrkirchen und zum künstlerischen Konzept von SLOW LIGHT, bis zu nächtlichen Naturerfahrungen mit Glühwürmchen oder dem Sternenhimmel reichte das Programm.

Wehrkirche Edlitz, Bucklige Welt, 2021
© Johanna Reiner
Nachtwanderung mit Christian Raffetseder vom Umweltdachverband, Bucklige Welt, 2021
© Johanna Reiner

Das Vermittlungsprogramm zur Arbeit von Siegrun Appelt beschäftigte sich mit unter­schiedlichen Aspekten zum Thema Licht und Dunkelheit sowie Lichtverschmutzung. So wanderten wir beispielsweise durch die dunk­len Wälder von Edlitz und Bad Schönau und schulten unsere Wahrnehmung für die Dunkel­heit und die Tiere der Nacht. Oder wir kochten Eier und backten Muffins beim Solarkochen mit der Künstlerin Irene Lucas. Das Vermitt­lungsprogramm dokumentierten wir mit Fotos, Zeichnungen und Audioaufnahmen.

Schattentheater Workshop in Unter Aspang, Bucklige Welt, 2021
© Johanna Reiner
Cyanotypie Workshop in Wiesmath, Bucklige Welt, 2021
© Johanna Reiner
Nachtwanderung mit Gerald Pfiffinger vom Umweltdachverband, Bucklige Welt, 2021
© Johanna Reiner
Cyanotypie Workshop in Wiesmath, Bucklige Welt, 2021
© Johanna Reiner
Nachtwanderung mit Christian Raffetseder vom Umweltdachverband, Bucklige Welt, 2021
© Johanna Reiner

Comic & Audioführung von Moritz Plattner, Mahsima Kalweit und Schattentheater mit Anna Rateniek

Comic von Moritz Plattner

Audioführung von Mahsima Kalweit

Aus dem gesammelten Material entstand die Idee zu dem Projekt “DER DACHSTUHL ­mit Pfarrer Ulrich und den Fledermäusen.” Auf der gemeinsamen Führung durch die Wehrkirche Edlitz erhielten wir einen spannenden Einblick in die historische und auch aktuelle Bedeutung der Wehrkirche für die Gemeinde und die auf dem Dachstuhl beheimateten Fledermäuse.

Die greifbare Erzählweise von Pfarrer Ulrich Dambeck und die atmosphärischen Eindrücke der Aufzeichnung von dem selten begehbaren Dachstuhl der Wehrkirche motivierten uns zu diesem Diptychon aus Grafik und Audio.

(Mahsima Kalweit, Moritz Plattner)

Comic "Der Dachstuhl", Bucklige Welt, 2021
© Moritz Plattner
Comic "Der Dachstuhl", Bucklige Welt, 2021
© Moritz Plattner

Beim Schattentheater Workshop war das Ziel, eine Auseinandersetzung mit philosophi­schen Fragen über den Menschen und was da oben im Weltall über uns alles sein könnte. Wollen wir uns im Universum verewigen? Und wissen die da oben überhaupt, wer wir sind? Als Weltraumforscher*innen gingen wir der Frage auf den Grund, wie man fremden We­sen, die noch niemals den Planeten Erde betreten haben, erklären kann, wer wir sind und wie wir leben.

Schließlich musste ein Drehbuch her, die Figuren entworfen und geprobt werden. „Die Hauptdarstellerin muss eine Kuh sein!“, waren sich überraschend schnell alle einig. Friedlich wiederkäuend stand sie auf der Weide, als sie plötzlich aus heiterem Himmel von einem UFO aufgesaugt wurde. All das wissen wir nur, weil ein Bauer mit seinem Sohn sie dabei beobachtet hat. Soweit so gut, die Rahmen­handlung stand fest. Sie wird dann auf dem

Einhornplaneten landen, unsere Kuh und zu einem Spaziergang über die Milchstrasse eingeladen werden. “Bist du eigentlich ein Zweihorn”, wird die Kuh vom Einhorn gefragt. Nur drei Stunden Zeit: wir näherten uns exi­stenziellen philosophischen Fragen und hat­ten eine Schlusspointe. Was für ein Erfolg!

(Anna Rateniek)

Schattentheater Workshop in Unter Aspang, Bucklige Welt, 2021
© Johanna Reiner

Mahsima Kalweit ist Masterstudierende an der Akademie der Bildenden Künste Wien im Studienfach Critical Studies.

Moritz Plattner studiert Kunst in der Grafikklasse der Akademie der bildenden Künste Wien und Politikwissenschaften an der Universität Wien.

Anna Rateniek studiert Kunst und Bildung an der Akademie der bildenden Künste Wien und Geschichtswissenschaften an der Universität Wien.