Skulpturen im Außenraum des KinderKunstLabors
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Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich (KOERNOE) und das KinderKunstLabor haben 2022 zur Auswahl von zwei Kunstwerken für den Altoona-Park in St. Pölten kooperiert und hierfür ein eigenes Auswahlverfahren entwickelt. Es wurde ein Kinderbeirat – bestehend aus Schülerinnen und Schülern der Otto-Glöckel-Volksschule und der Sportmittelschule St. Pölten sowie die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen der Kunstideenwerkstatt des KinderKunstLabors – nicht nur aktiv in den Prozess eingebunden, sondern auch mit Stimmrecht in der Jury ausgestattet. Mit den ausgewählten und nun umgesetzten Kunstwerken verwandelte sich im Herbst 2024 der Freiraum rund um das KinderKunstLabor zu einem sinnlich erfahrbaren Kunst-, Bewegungs- und Erlebnisort.
„Mit Kinder über Kunst reden. Durch Kinder einen neuen Blick auf Situationen und Prozesse erhalten. Klassische Ansätze und Zugänge kritisch hinterfragen. Gewohnte Formen der Kommunikation und Auseinandersetzung erweitern. Für die geladenen Künstlerinnen und Künstler wie für das Team von KOERNOE war es ein spannender und bereichernder Austauschprozess und jetzt freuen wir uns über die fertigen Skulpturen, die von den Kindern bereits mit großer Begeisterung aufgenommen wurden.“ Katrina Petter, Leiterin Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich
Ein vielseitiger Prozess
Der partizipative Auswahlprozess inkludierte 75 Kinder zwischen fünf und 13 Jahren waren und entfaltete für Kinder wie beteiligte Erwachsene neue Perspektiven.
Zu Beginn stand die Nominierung von acht künstlerischen Positionen durch das KOERNOE-Gremium und Mona Jas, die künstlerische Leiterin des KinderKunstLabors. Im Rahmen von Workshops konnten sich die Kinder mit den nominierten Künstlerinnen und Künstlern und ihren Überlegungen kritisch auseinandersetzen und herausfinden, welche künstlerischen Ansätze sie sich für den Altoonapark vorstellen können. Daran anschließend wurden Daniela Brasil, Peter Fritzenwallner, Christine und Irene Hohenbüchler sowie Andrea Maurer zur Erarbeitung von Entwürfen sowie zur Durchführung von Workshops mit den Kindern und Jugendlichen eingeladen, die ein gegenseitiges Kennenlernen und ausprobieren von Themen, Materialien und vielem mehr ermöglichte. Abschließend brachten Ajaat Inalova, Arin Berk, Emilia Bosch, Josefine Kerl, Lilaf Majidaldin, Marjam Borshikova, Mudasar Alikhel, Yaser Nabizoda und Yusuf Kholidzada ihre Sichtweisen und Einschätzungen im KOERNOE Gremium ein und ergänzten mit zwei Stimmen die neunköpfige Jury bei der abschließenden Auswahlsitzung.
„Der direkte Dialog mit den Künstler*innen sowie die Teilnahmemöglichkeit am Juryprozess schufen ein Zugehörigkeitsgefühl der Kinder zum Kunstfeld und bestärkten sie als ‚Kulturbürger*innen‘ in ihrem Recht auf Teilhabe an Kunst und Kultur." Mona Jas, künstlerische Leiterin KinderKunstLabor
Der Außenraum des KinderKunstLabors hat aber noch weitere Zuwachs erhalten: So konnte Regina Maria Möllers Spiel-Skulptur, die sie 2001 im Auftrag von KOERNOE für den Kindergarten Großmugl entwickelt hatte, hier frisch restauriert und adaptiert einen neuen Aufstellungsort finden. Die Skulpturen von mischer’traxler, die sie auf Einladung des KinderKunstLabor gemeinsam mit Kindern entwickelt haben, ergänzen das Ensemble.
Das KinderKunstLabor. In St. Pölten wurde im Juni 2024 im Altoona-Park das neue KinderKunstLabor eröffnet. Mit ihm hat St. Pölten einen Ort der Begegnung mit zeitgenössischer bildender Kunst erhalten. Kinder sind auf allen Ebenen in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden – ob es um das neue Gebäude und sein Umfeld, um inhaltliche Fragen oder das künstlerische Programm geht. Die Entwicklungsarbeit geschieht mit Schulklassen und Kindergartengruppen in sogenannten Kinderbeiräten und in der für alle Kinder offenen Kunstideenwerkstatt.
Beiträge
Andrea Maurer
Buchstabentheater
Andrea Maurer hat mit ihrem Buchstabentheater eine begehbare Skulptur in Form eines A`s realisiert, die nach allen Seiten hin offen ist und vielfältige Wahrnehmungs- und Interaktionsmöglichkeiten bietet. So birgt das Innenleben beispielsweise ein schmiegsames J als Stütze und Sitzgelegenheit oder einen halbdurchsichtigen Spionspiegel, der Außen und Innen verkehrt. Ob beobachtend, spielend oder tastend: Das Buchstabentheater lädt ein, um behaust und umrundet, begriffen und bespielt zu werden, nicht zuletzt, um zu erkunden, wie Sprache unsere Wahrnehmung formt. Es ist ein Buchstabenensemble, der keine Vorschriften macht.
Christine Hohenbüchler, Irene Hohenbüchler
CO:CO
Das zweite Projekt ist das organisch anmutende Objekt Co:Co von Christine und Irene Hohenbüchler. Der Name stammt von den Kindern der Kunstideenwerktatt. Basierend auf deren Zeichnungen und Wünschen entwarfen die Künstlerinnen eine höhlenartige Skulptur, die gleichzeitig wie ein tierhaftes Wesen erscheint. Sie bietet Einblicke und Ausblicke, ein Spiel mit Innen und Außen, Versteck und Schutz. Ergänzt wird diese von mehreren Metallobjekten, die in Form und Farbe einen Kontrast zum Betonobjekt und leuchtende Marker zwischen den Bäumen darstellen. Die Zwillingsschwestern arbeiten in unterschiedlichen Medien und gestalten u. a. großformatige Rauminstallationen. In ihre Arbeiten fließen oft die Ergebnisse offener Gestaltungsprozesse und Partizipation ein.