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Stadt-Raum-Welt-What? Jugendprojekt

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Joanna Zabielska, Ich sehe was, was du nicht siehst/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traismauer, 2024
© Joanna Pianka
Joanna Zabielska, Ich sehe was, was du nicht siehst/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traismauer, 2024
© Joanna Pianka
Joanna Zabielska, Ich sehe was, was du nicht siehst/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traismauer, 2024
© Joanna Pianka
Joanna Zabielska, Ich sehe was, was du nicht siehst/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traismauer, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt/Stadt-Raum-Welt-What?, Wolkersdorf, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt/Stadt-Raum-Welt-What?, Wolkersdorf, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt/Stadt-Raum-Welt-What?, Wolkersdorf, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt/Stadt-Raum-Welt-What?, Wolkersdorf, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt, Filmdreh, Wolkersdorf, 2024
© Maria Kracikova
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza
Niederösterreich, Apr 2024 – Okt 2025

Information

Der öffentliche Raum ist keine homogene Entität, sondern ein aus vielen Notwendigkeiten und Bedürfnissen, Erscheinungsformen, Nutzerinnen und Nutzern bestehendes Konglomerat. Viele Aspekte – Aufgabe, Geschichte, Gestaltung oder Pflege – haben Auswirkungen darauf, wer welche Räume nutzt bzw. sich in ihnen aufhält; Familien suchen andere Orte auf als ältere Menschen oder Jugendliche. Gerade für Letztere sind öffentliche Räume Gefilde der Entfaltung, der unbeobachteten Zerstreuung oder schlicht Treffpunkt außerhalb der eigenen vier Wände.

Stadt – Raum – Welt – What? wurde von KOERNOE initiiert, damit Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit Jugendlichen den öffentlichen Raum und damit einhergehende Themen erkunden und mit den sich daraus entwickelnden Fragestellungen künstlerische Projekte entwickeln. Die Jugendlichen sollen, aktiv einbezogen, eine zentrale Rolle in der Projektentwicklung spielen. In Hinblick auf die Form der Umsetzung ist bewusst viel Freiraum gegeben. Auch der digitale öffentliche Raum, der mittlerweile einen ähnlichen Stellenwert und auch Herausforderungen wie der reale Raum besitzt, wird als „Ort“ für künstlerische Projekte begrüßt. Diese Gemeinschaftsprojekte sollen den Jugendlichen einen ungewohnten Blick auf ihre gewohnte Umwelt und das örtliche Umfeld eröffnen und umgekehrt aber auch den Jugendlichen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung mehr Präsenz verleihen.

Für die Pilotphase 2024 wurde mit Unterstützung von NÖJA, der Niederösterreichischen Arbeitsgemeinschaft Offene Jugendarbeit, mit drei Jugendzentren – dem KOMET in Traiskirchen, der Jugend Oase Traismauer (JOT) und dem Outback in Wolkersdorf – sowie drei vom KOERNOE-Gremium ausgewählten Künstlerinnen – Edith Payer, Lotte Schreiber und Joanna Zabielska – zusammengearbeitet. Die Motivation der Jugendlichen, die sich freiwillig beteiligen konnten, der kommunikative Austausch und die Begegnung auf Augenhöhe nahmen bei allen drei Projekten viel Raum im Rahmen des künstlerischen Entwicklungsprozesses ein. Für die Künstlerinnen war nachvollziehbar, dass ein Jugendzentrum aus ganz unterschiedlichen Gründen Anlaufstelle und Aufenthaltsort ist und entsprechend viele Aufgaben und Bedürfnisse erfüllen muss, die auch in einem künstlerischen Prozess mitgedacht bzw. berücksichtigt werden müssen. Mit tatkräftiger Unterstützung der Betreuerinnen und Betreuer vor Ort wurde über einen Zeitraum von mehreren Monaten gemeinsam überlegt und umgesetzt.  

Drei Projekte, drei mediale Zugänge und drei Themen haben sich aus der Zusammenarbeit ergeben. Lotte Schreiber ertastete in Wolkersdorf einen Platz auf ungewöhnliche Weise und führte dort junge und alte Menschen filmisch zusammen. Edith Payer näherte sich mit den Jugendlichen in Traiskirchen an Fragen rund um Konsum und Wert an, und Joanna Zabielska wagte sich in Traismauer an einen digitalen Blick in die Zukunft.

Alle drei Projekte haben auf ihre jeweilige Weise spannende und für die involvierten Jugendlichen ungekannte neue Möglichkeitsräume eröffnet. Die Jugendzentren, die wichtige Arbeit in den Gemeinden leisten, haben sich auf diese Experimente eingelassen und, so hat sich überall gezeigt, positive und überraschende Erfahrungen daraus schöpfen können. KOERNOE setzt das Projekt 2025 an weiteren Orten fort, um diese künstlerische Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum aus Sicht von jungen Menschen weiter zu fördern.

(Juliane Feldhoffer)

Beiträge

Joanna Zablielska

ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST

(bis Oktober 2025)

ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST!

Ein Aspekt ist für Stadt – Raum – Welt – What? nicht unwesentlich: dass der öffentliche Raum nicht ausschließlich auf den real erfahrbaren reduziert bleiben muss, sondern auch virtuelle Räume mitgedacht werden können. Joanna Zabielska wagte mit den Jugendlichen des JOT in Traismauer, einer Stadt, deren Geschichte bis in die Römerzeit zurückreicht, den Blick in die Zukunft. Im Rahmen von mehreren Spaziergängen wurde der Stadtraum als virtueller Möglichkeitsraum entdeckt, als Ausgangspunkt für einen Perspektivenwechsel. Die Künstlerin konzipierte mit den Jugendlichen Avatare, die, mit Superkräften versehen, im Stadtraum auftauchen sollten. Aussehen, Kräfte und Charakter der Figuren konnten die Jugendlichen selbst erfinden sowie den Ort, an dem der Held bzw. die Heldin auftauchen sollte, festlegen. Die mittels Collagen und am Computer entworfenen Figuren wurden im Anschluss von der Künstlerin in die virtuelle Welt übertragen. Über abstrakte bunte Schilder, die nun an den ausgesuchten Orten im Stadtraum zu finden sind, und mittels einer eigens von der Künstlerin entwickelten App können die Protagonistinnen und Protagonisten eines futuristischen Traismauer abgerufen und zum Leben erweckt werden. Die nun im Stadtraum zu findenden außergewöhnlichen Schilder sind ein Hinweis auf eine virtuelle zweite Realitätsebene, eine, die von jungen Menschen mit ihrem Blick auf ein Traismauer in der Zukunft entworfen wurde. Das Projekt ist dank der Unterstützung der Gemeinde ein Jahr lang präsent und wird hoffentlich für Gesprächsstoff und viele Spaziergänge sorgen.

Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit dem JOT Traismauer entstanden.

Lotte Schreiber

ICH BIN DIE STADT

Der Kurzfilm, den Filmemacherin und Filmkuratorin Lotte Schreiber mit dem Jugendzentrum Outback, den Jugendlichen aus Wolkersdorf und Umgebung entwickelte, fokussiert auf den dortigen vor einigen Jahren neu geschaffenen Platz der Generationen. Die Adresse bildet eine örtliche Klammer und verweist gleichzeitig auf die mit Gymnasium, Landespflegeheim und angrenzenden Wohnbauten generationenübergreifenden Nutzerinnen und Nutzer dieser Begegnungszone. Der Kurzfilm, den die Künstlerin gemeinsam mit den beteiligten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen konzipierte und umsetzte, nähert sich diesem Platz in drei Kapiteln. Er beginnt mit einer körperlichen Aneignung durch mehrere Protagonistinnen und Protagonisten, die den Ort auf ungewöhnliche Weise nutzen bzw. die Möblierungen im öffentlichen Raum auf eigentümliche Weise befragen und damit gleichzeitig auch die unterschiedlichen Bedürfnisse eines solchen Ortes bildlich in den Raum stellen. Das zweite Kapitel bringt das Private in Form von Zimmerpflanzen in den Außenraum und erzeugt damit eine subtile Verschiebung und Verzahnung von individuellen und gesellschaftlichen Bedürfnissen. Dazwischengeschnitten sind kurze Dialoge mit Bewohnerinnen des Pensionistenheims bzw. zwischen den Jugendlichen. Es werden Zukunftsthemen angesprochen und dabei auch Unsicherheiten und Fragen hinsichtlich Politik, Klima, Gesellschaft in den Raum gestellt. Das letzte Kapitel schließt den Kreis: Die während des gesamten Kurzfilms aus dem Off wiederkehrenden Bass-Sequenzen und gesprochenen Sätze sind Teil des Songs Gemeinsam der Wolkersdorfer Band Tonado, der für den Film geschrieben und am letzten Drehtag am Platz aufgeführt wurde. Im Rahmen des Jugendtages des Wolkersdorfer Sommerkinos konnte Ich bin die Stadt als Vorfilm vor großem Publikum präsentiert werden.

Gemeinsam mit dem Jugendzentrum Outback in Wolkersdorf

Kurzfilm im Projekteintrag unter "Video" zu sehen!

Edith Payer

ALLE BAUEN EINE WELT AUS MÜLL UND WIR MACHEN SIE NOCH SCHÖNER.

(beendet)

In Traiskirchen machten sich Edith Payer und die Jugendlichen des KOMET Gedanken darüber, was sich entwickeln kann, wenn man die uns alltäglich regulierenden Normen bzw. unser Konsumverhalten einmal auf produktive Weise auf den Kopf stellt. Edith Payer, die mit verschiedenen Medien arbeitet und eine genaue Beobachterin unserer gesellschaftlichen Vorgänge ist, hat mit den Jugendlichen aus zusammengetragenem Müll, Gartendekoration, Massenware und Fundstücken ein „freundliches Mahnmal des Konsums“ geschaffen. Gemeinsam wurde viel Hand angelegt, gehämmert, geklebt, genagelt, Bedeutung umgekehrt, Wertlosem eine zweite Chance gegeben. Erste Ergebnisse der künstlerischen Annäherung an die Fragestellungen wurden bereits beim örtlichen Umwelttag präsentiert. An Ende waren es drei mobile Plattformen, die ein äußerst facettenreiches und vielstimmiges Ensemble trugen, ein detailreicher Kosmos aus fantastisch-komischen Wesen. Was humorvoll daherkam, fragte aber genauso ernst nach den Regeln und Normen, gemäß denen wir etwas als schön und hässlich bewerten, Gebrauchtes wegwerfen und Neues anschaffen. Nachdem die Skulpturengruppe dank der Kooperation mit der Gemeinde über den Sommer in der Einkaufspassage in Traiskirchen in Dialog mit den Passantinnen und Passanten treten konnte, wurde sie zum Abschluss im Rahmen des Kultur:Tages Traiskirchen im „Garten der Begegnung“ aufgestellt. Danach wurde sie im KOMET gemeinsam mit den Jugendlichen wieder in ihre Einzelteile zerlegt – einiges davon fand aber auch bei den Beteiligten ein neues Zuhause.  

Gemeinsam mit dem KOMET Jugendzentrum Traiskirchen

Bilder (15)

Joanna Zabielska, Ich sehe was, was du nicht siehst/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traismauer, 2024
© Joanna Pianka
Joanna Zabielska, Ich sehe was, was du nicht siehst/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traismauer, 2024
© Joanna Pianka
Joanna Zabielska, Ich sehe was, was du nicht siehst/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traismauer, 2024
© Joanna Pianka
Joanna Zabielska, Ich sehe was, was du nicht siehst/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traismauer, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt/Stadt-Raum-Welt-What?, Wolkersdorf, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt/Stadt-Raum-Welt-What?, Wolkersdorf, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt/Stadt-Raum-Welt-What?, Wolkersdorf, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt/Stadt-Raum-Welt-What?, Wolkersdorf, 2024
© Joanna Pianka
Lotte Schreiber, Ich bin die Stadt, Filmdreh, Wolkersdorf, 2024
© Maria Kracikova
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza
Edith Payer, Alle bauen eine Welt aus Müll/ Stadt-Raum-Welt-What?, Traiskirchen, 2024
© Felix Kubitza

Videos (1)

Film: ICHBINDIESTADT, Lotte Schreiber, 2024
© Videostill

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