Stadt-Raum-Welt-What?, 2025
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Im Herbst 2025 präsentiert KOERNOE die Fortsetzung der im vergangenen Jahr initiierten neuen künstlerischen Projektreihe STADT – RAUM – WELT – WHAT?, die den öffentlichen Raum aus der Perspektive von Jugendlichen zusammen mit Kunstschaffenden zu unterschiedlichen Themen beleuchten will. Die Gemeinschaftsprojekte von Kunstschaffenden und Jugendlichen, die an drei Orten in Niederösterreich stattfinden, sollen den jungen Menschen einen ungewohnten Blick auf ihre alltägliche Umgebung eröffnen mehr Präsenz in der gesellschaftlichen Wahrnehmung vor Ort verliehen. Projekte von Pablo Chiereghin, MuKaTo und Performatorium mit den Jugendzentren St. Andrä Wördern und Zwentendorf sowie der mobilen Jugendarbeit / Jugendtreff in Langenzersdorf.
Nach den Pilotprojekten von Edith Payer, Lotte Schreiber und Joanna Zabielska freut sich KOERNOE auch in diesem Jahr über sehr unterschiedliche künstlerische Positionen mit dem Künstler Pablo Chiereghin, dem Trickfilmtrio MuKaTo und dem Performance-Duo Performatorium. Sie alle verbindet viel Erfahrung mit partizipativen Projekten sowie das Interesse an der künstlerischen Interaktion mit verschiedenen Lebenswelten. Um sich gemeinsam mit den Jugendlichen Themen wie Praktiken anzunähern und Umsetzungsstrategien zu entwickeln, bilden Workshops vor Ort die Grundlage für die jeweiligen Projekte. Auch heuer haben sie vielseitige und überraschende Resultate hervorgebracht, die von Schriftbildern und einem gemeinsam gestalteten Friedensgarten, über einen Trickfilm und Gaffiti bis hin zu einer gemeinsam entwickelten Landkarte und einem Artzine reicht.
Die Zusammenarbeit mit den Jugendzentren sowie der mobilen Jugendarbeit vor Ort bildete auch dieses Jahr die Struktur für die jeweiligen Projekte. Jugendzentren und mobile Jugendarbeit bieten in vielen Gemeinden in Niederösterreich eine ungezwungene Möglichkeit für Sozialkontakte und sind Anlaufstelle für Beratung und Serviceangebote. Mit Unterstützung von NÖJA (Niederösterreichische Arbeitsgemeinschaft offene Jugendarbeit, Teil von boja) und ekids sowie dem Verein Tender wurden die diesjährigen Standorte gefunden.
Beiträge
Pablo Chiereghin
WENN
In Zeiten von Kriegen und globalen Spannungen scheint die Bedeutung von »Frieden« schwer greifbar. Das Projekt WENN möchte diesen Begriff mit persönlicher Bedeutung füllen und zurück ins Bewusstsein und in den Alltag bringen. Pablo Chiereghin hat die Jugendlichen aufgerufen, ausgehend von ihren persönlichen Emotionen und Vorstellungen, dem »Frieden« eine Stimme zu geben. Diesen Aussagen, die ein gegenseitiges Verständnis fördern möchten, begegnet man nun auf Plakaten und Wänden im öffentlichen Raum. Die Schriftbilder vervollständigen den nicht sichtbaren Halbsatz »Für mich ist Frieden, wenn …« und erzeugen durch ihre Unvollständigkeit eine vom Künstler bewusst gesetzte Irritation. Zusätzlich wird der an das JUZ angrenzende Garten gemeinsam als »Friedensgarten« umgestaltet. So entsteht ein Ort, der Frieden, Respekt und Gemeinschaft versinnbildlicht und rund um die Uhr für alle offen ist.
MuKaTo
Kürzlich in L.E.
MuKaTo übersetzten gemeinsam mit Jugendlichen deren Sicht auf den Stadtraum in einen Trickfilm ohne festes Drehbuch. Spontane Kurzvideos sowie unterschiedliches Bildmaterial von Langenzersdorf wurden als Einzelbilder ausgedruckt und gemeinsam analog übermalt und zu Collagen verarbeitet. Mithilfe eines mobilen Trickfilmstudios wurden die überarbeiteten Bilder in Bewegung gesetzt. Das örtliche Wappentier, ein Greif, erhielt dabei eine tragende Rolle. Die verwendeten Farben sprengten dann auch die Grenzen des filmischen Mediums und eroberten in Form von Graffitis den öffentlichen Raum. Neulich in L.E. wirft einen frischen Blick auf den Ort und hinterlässt sichtbare Spuren in der Realität. Die Präsentation fand im Rahmen des »Enzo-Kino«- Screenings im Stadtsaal statt.
Performatorium
Fantastic Fake Views
Ortserkundungen stehen im Fokus des Projekts in Zwentendorf. Mit den Jugendlichen werden Erzählungen über ihre Lieblingsorte gesammelt, ge- oder erfunden. Es geht um Orte und Geschichten, um Erinnerung und das Erzeugen von vergangener oder zukünftiger Bedeutung. Performatorium geht mit den Jugendlichen der Entstehung von Erzählungen nach – wie sie sich in der physischen wie virtuellen Welt formen. Kollektiv entsteht eine Karte dieser Lieblingsorte und den dazu erzählten, erfundenen, entstandenen Geschichten, die einen neuen Blick auf Zwentendorf durch den Filter der Jugendlichen entstehen lassen. Die Eröffnung des "Haus der Geschichte" in Zwentendorf wurde zum Anlass genommen, diese neuen Geschichten als Landkarte und Artzine zu präsentieren.
Bilder (23)