Siegrun Appelt
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Langsames Licht / Slow Light
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Mit der Errichtung eines neuen Hochwasserschutzes wurde in Spitz auch die Promenade an der Donau neu gestaltet. Für diese entwickelte die Künstlerin Siegrun Appelt das Lichtkonzept "Langsames Licht / Slow Light", das für die Verbindung eines ökologischen und künstlerischen Verständnisses im Umgang mit Licht und Beleuchtung steht. Der Begriff der Wahrnehmung wird von ihr dabei von einem ästhetischen auf einen kritischen Denkraum ausgeweitet.
Mit der Errichtung eines neuen Hochwasserschutzes wurde in Spitz auch die Promenade an der Donau neu gestaltet. Für diese entwickelte die Künstlerin Siegrun Appelt das Lichtkonzept "Langsames Licht / Slow Light", das für die Verbindung eines ökologischen und künstlerischen Verständnisses im Umgang mit Licht und Beleuchtung steht. Der Begriff der Wahrnehmung wird von ihr dabei von einem ästhetischen auf einen kritischen Denkraum ausgeweitet. Für Siegrun Appelt ist das Projekt eine Weiterführung ihres stringenten künstlerischen Programms, in dem sie sich mit den Themen Licht und Beleuchtung auseinandersetzt. Bekannte Arbeiten von ihr sind zum Beispiel die Großinstallation "68.719.476.736" im Hof des Wiener MuseumQuartiers sowie ihr Projekt für die Architektur-Biennale in Venedig.
Die Promenadenbeleuchtung in Spitz ist nur der Anfang eines umfangreichen Projekts für die Wachau, das die Künstlerin in Absprache mit Gemeinden und Vereinen konzipiert hat. Gleichzeitig arbeitete sie eng mit Lichtfirmen der Region, Spezialisten für Naturschutz sowie Professoren und Studenten der Technischen Universität zusammen. Die aus dieser Kooperation heraus entstandenen Arbeiten reichen von der Adaption bzw. Neuentwicklung von Beleuchtungssystemen für Gemeinden über touristische Sehenswürdigkeiten bis hin zu rein konzeptionellen Projekten, subtilen Interventionen, die auf Lichtphänomene in der Wachau hinweisen. Wie immer war das Ziel, umweltschonende Lösungen sowie neue und nachhaltige Formen von Lichtsystemen zu finden.Für die Donaupromenade in Spitz entwickelte Siegrun Appelt in Kooperation mit zwei Firmen eine ganz neue, energiesparende LED-Leuchte, die sich durch Flexibilität und Feinheit in der Lichtführung sowie der Lichtfarbe auszeichnet. In Absprache mit der Gemeinde wurde die Programmierung der Beleuchtung an die Jahreszeiten, an spezifische Anlässe und an den Tag-Nacht-Rhythmus angepasst. Denn man befindet sich hier in einem Naturschutzgebiet, dem man in der Nacht ein natürliches Licht gönnen möchte. Licht wird also optimal genutzt, Energie wird gespart.
Auch die formalen Ausprägungen von Siegrun Appelts Lichtgestaltungen zeichnen sich durch eine besondere Sensibilität aus. Bei der Aufstellung für die Promenadenbeleuchtung dachte sie an das Flanieren der Menschen und ließ die Leuchten entlang der Lände dezent von der Geraden abweichen. Sie brachte dadurch eine leichte "Schwingung" in das Licht. Das ist der ästhetische Wert, der in ihrer Arbeit nie vom ökologischen zu trennen ist. Siegrun Appelt sagt dazu: "Mit dem umfangreich angelegten Konzept 'Langsames Licht / Slow Light' geht es mir als Künstlerin um eine Fortführung meiner formal-ästhetischen Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von natürlichem und künstlichem Licht und dessen Wirkung auf die Wahrnehmung der Menschen. Noch stärker als in bisherigen Projekten versuche ich, künstlerische Überlegungen mit wissenschaftlichen Untersuchungen, gesellschaftlichen Problemstellungen und wirtschaftlichen Entwicklungen zu verbinden." Dabei verfolgt die Künstlerin stets konkrete Richtlinien, die sie auf einer speziell für das Projekt eingerichteten Website auflistet.
(Cornelia Offergeld)