Stadt aufmöbeln
:
Dorfkorrespondenz
Zurück
Information
Den Start des Kunstraumprogramms 2024 machen Christina Schraml und Martin Färber, die mit ihren partizipativen Projekten die Neugier der Weikendorfer Jury geweckt haben. Die von ihnen gegründete und in der Abteilung für Social Design/Universität für angewandte Kunst situierte Initiative STADT AUFMÖBELN beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Bedeutung von öffentlichen Räumen und versucht, ungenutzte Potentiale im gemeinsamen Austausch aufzuspüren und zu aktivieren. In Weikendorf werfen die Urbanistin und der Designer mit ihrem Projekt Dorfkorrespondenz ihren Blick auf den Rathausplatz und binden die Bevölkerung aktiv in diesen Prozess ein.
Die Bedeutung und Nutzung des öffentlichen Raums im Ortskern von Weikendorf hat sich, ähnlich wie in vielen anderen ländlichen Gemeinden, durch steigende Mobilität und schrumpfende Infrastruktur stark verändert. Welche Rolle der Rathausplatz für die Menschen spielt, welche er spielte und vor allem, welche ungenützten Potentiale für die Zukunft er hat, versucht die Dorfkorrespondenz über den Sommer herauszufinden.
Zum Nachdenken über den Rathausplatz sind alle eingeladen, und dieser Prozess startet bereits im Mai, im Vorfeld der ersten Dorfversammlung Kunstraumeröffnung im Juni. Martin Färber und Christina Schraml freuen sich auf Begegnungen und sammeln Stimmen des Ortes. Dazu dienen etwa die geselligen Objekte, die im Ortsgebiet auftauchen werden. Sie erzeugen neue Sichtweisen, schaffen Angebote und liefern Gesprächsstoff. Postkarten mit konkreten Fragen zum Dorfkern werden den Dialog anstoßen, das Fenster des Kunstraums wird zum stetig wachsenden schriftlichen Dialogfeld. Ebenso wichtig ist das Gespräch – Erzählungen werden gesammelt und am Platz zu hören sein.
So startet die Dorfkorrespondenz einen experimentellen Austausch und lotet aus, was in diesem Platz schlummert und was es bräuchte, ihn aufzuwecken. Alle sind eingeladen, vorbei zu kommen und ihre Beobachtungen, Erfahrungen und Geschichten zu teilen. Die Beiträge werden im Kunstraum über den Sommer erlebbar gemacht. Im Juli lädt das INVENTOUR-Vermittlungsprogramm zum Erzählcafé mit Dorfgeschichten, Ergebnisse des Prozesses werden dann im September bei der abschließenden Dorfversammlung diskutiert.
KUNSTRAUM & JURY WEIKENDORF
Seit 2007 steht der vom Künstler Michael Kienzer konzipierte und initiierte Kunstraum Weikendorf für Projekte, die sich mit der besonderen Struktur dieses von außen einsehbaren Ausstellungsraums und den spezifischen, regionalen Fragestellungen auseinandersetzen. 2013 wurde die Weikendorfer Jury, als Bindeglied zwischen Kunstschaffenden und der Bevölkerung gegründet. Seit über 10 Jahren beteiligt sich diese Gruppe ehrenamtlicher Kunstinteressierter mit großem Engagement an der Auswahl der künstlerischen Positionen und an der Umsetzung und Kommunikation der Ausstellungen vor Ort. Zweimal jährlich werden künstlerische Positionen gezeigt, die auf den Kunstraum, den Ort und sein umfeld unterschiedlich eingehen. Zahlreiche Kunstschaffende von Hans Schabus, Gerwald Rockenschaub über Georgia Kreimer, Anita Witek, Luiza Margan bis hin zu Robert Gabris und Elisabeth Falkinger uvm. Haben für den Kunstraum ortsspezifische Auseinandersetzungen konzipiert und umgesetzt.